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1. Österreichischer Neubaubericht 2025

Die fertiggestellten Wohneinheiten sinken bis 2026 im Vergleich zu 2022 um 40 Prozent
Michael Neubauer
Michael Neubauer
1. Österreichischer Neubaubericht 2025
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Im Auftrag des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) erstellt das Institut für Immobilienwirtschaft Exploreal seit 2019 Auswertungen über Neubau-Wohnbauprojekte.

„Damit ist es uns erstmals möglich, die österreichische Neubauleistung regelmäßig bundesweit, so genau wie möglich und transparent zu erfassen und die wertvollen Daten für unsere Mitglieder und die Öffentlichkeit aufzubereiten. Mehr noch: Durch die Kooperation mit den gemeinnützigen Bauvereinigungen Österreichs können wir das Angebot an Neubaueinheiten einerseits und die Sanierungen auf Neubauniveau andererseits nahezu lückenlos abbilden und damit präzise Prognosen für die Marktentwicklung abgeben.“
—Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKÖ.

Zahl der fertiggestellten Neubauprojekte sinkt und stabilisiert sich

Die Zahl der fertiggestellten Neubauwohnungen nimmt seit dem Jahr 2022 dramatisch ab und wird bis 2026 weiter sinken. Wurden vor drei Jahren noch rund 46.000 Wohnungen fertiggestellt, werden es 2026 nur noch 25.000 sein.

„Zwei Drittel der Bauleistung entfallen dabei auf die gewerbliche Immobilienwirtschaft mit dem Schwerpunkt Neubau und Sanierung für den Eigentumsbereich, ein Drittel wird von den gemeinnützigen Bauvereinigungen errichtet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Errichtung von leistbaren Mietwohnungen. Ab 2026 stabilisieren wir uns, wenn auch auf niedrigem Niveau.“
—Gerald Gollenz

„Die fertiggestellten Wohneinheiten sinken bis 2026 im Vergleich zu 2022 um 40 Prozent. Das ist dramatisch. Es ist beinahe eine Halbierung, die einer Stadt in der Größe von Wiener Neustadt entspricht“, führte Herwig Pernsteiner, Obmann-Stellvertreter des GBV und Vorstandsvorsitzender der Innviertler Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft reg. Gen.m.b.H. (ISG), aus.

Neubautätigkeit fast halbiert, Qualität und Fläche steigen

Trotz rückläufiger Neubau- und Renovierungstätigkeit steigt die Qualität der gebauten Wohnungen seit 2022 kontinuierlich an. „Seit 2022 haben die Wohnungen im Schnitt um einen Quadratmeter auf durchschnittlich 70 Quadratmeter Fläche zugelegt. Bereits 96 Prozent des Gesamtangebotes sind zudem mit einer Freifläche von rund 11 Quadratmetern ausgestattet“, sagte Johannes Wild, stellvertretender Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder und Obmann der Fachgruppe Immobilien in der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). „Überwiegend - nämlich zu rund 44 Prozent - werden Ein- bis Zweizimmer-Wohnungen errichtet, gefolgt von Dreizimmer-Wohnungen. Auch hier ist die Lage entscheidend: In Städten wie Wien wird kleiner gebaut, in ländlicheren Regionen finden wir mehr Dreizimmer-Wohnungen.“

Transaktionszahlen erholen sich, Trend zeigt nach oben

„Auch wenn wir bei den Transaktionszahlen unter das Niveau von 2021 gefallen sind, zeigt der Trend bei Wohnungsan- und -verkäufen wieder nach oben“, führte Johannes Wild weiter aus. „Das ist ein erfreuliches und wichtiges Zeichen für unsere Mitgliedsunternehmen, das alle Branchen dringend benötigen: Bauträger, Immobilienmakler und -verwalter befinden sich aufgrund der Baukrise und der rückläufigen Transaktionszahlen in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Ein kleiner Aufschwung ist aber bereits sicht- und spürbar.“