Mit ca. 270.000m² ist der Flächenumsatz bei Logistikimmobilien in und um Wien im Jahr 2023 um rund 42% gegenüber dem Jahr 2022 gestiegen – ein absolutes Rekordergebnis. Der Flächenumsatz umfasst sowohl die Vermietungen als auch die Inbetriebnahme neuer Logistikflächen durch deren Eigentümer. War bisher am Logistikmarkt Wien die Eigennutzerquote im Vergleich zu anderen europäischen Märkten hoch, so sind hier Veränderungen festzustellen: die Vermietungen beliefen sich im Jahr 2023 auf rund 220.000 m² und somit auf mehr als 80% des gesamten Flächenumsatzes.
Am größten österreichischen Logistikimmobilienmarkt in und um Wien entfielen die meisten Vermietungen bzw. Neunutzungen auf das Gebiet Wien Umland Ost (51%), 20% des Flächenumsatzes sind im Süden von Wien zu finden, rund 14% im südlichen Umland von Wien. Die größten fertiggestellten bzw. in Betrieb genommenen Logistikzentren des Jahres 2023 am Logistikmarkt Wien sind die erste Bauphase des Logistikcampus Ebergassing sowie das neue Post Logistikzentrum im 23. Bezirk.
„Der Leerstand liegt in und um Wien bei 0,8%. Das entspricht zwar einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, ist aber noch immer ein ausgesprochen niedriger Wert, der auf wenig Ausweichmöglichkeiten schließen lässt“, so Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE. Die Spitzenmieten sind um 7% auf EUR 6,95/m²/Monat gestiegen.
Prognose für 2024
Während in einigen europäischen Ländern bereits seit Anfang 2023 die Vermietungszahlen bei Logistikimmobilien rückläufig sind, wird dieser Trend in Österreich erst für 2024 erwartet. Ein erster Indikator dafür war bereits, dass das zweite Halbjahr 2023schwächer ausgefallen ist als das erste. „Der Flächenumsatz im Jahr 2024 wird voraussichtlich zurückgehen. Außerdem gehen wir davon aus, dass nicht alle Neuprojekte – wie in den letzten Jahren üblich – bereits vor Fertigstellung vollvermietet sein werden“, so Schild.
Jene Kriterien, die bei Office- oder Retailvermietungen bereits Usus sind, werden auch bei Logistikimmobilien immer wichtiger: Lage und Standort sind entscheidend (und nicht nur die Verfügbarkeit), ebenso wirtschaftliche Kriterien. „Aufgrund der herausfordernden wirtschaftlichen Situation sind Nutzer weniger risikofreudig und dadurch deutlich selektiver, zudem dauern Entscheidungsprozesse länger – das sind Rahmenbedingungen, die wir aus der Bürovermietung bereits kennen, die nun auch den Logistikvermietungsmarkt beeinflussen“, so Schild