Der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat in Kooperation mit der Firma Exploreal bereits im April die Zahlen des 1. österreichischen Neubauberichts – einer Statistik über die Wohnbautätigkeit in Österreich, basierend auf Daten der Bauträgerdatenbank – präsentiert. „Ab nun gibt es zur bestmöglichen Information der Mitgliedsbetriebe sowie der interessierten Öffentlichkeit darüber hinaus ein vierteljährliches Updates zum Neubaubericht“, so Gerald Gollenz, Obmann des WKÖ-Fachverbandes der Immobilien- und Vermögentreuhänder. Und weiter: „Wir freuen uns, mit dem ersten Quartals-Update jetzt weitere top-aktuelle Zahlen präsentieren zu können.“
Die Details zum Quartals-Update des 1. österreichischen Neubauberichtes
Die Erhebungsergebnisse bieten dem Branchensprecher zufolge „eine fundierte Basis, um auch für das kommende Jahr 2024 eine durchaus positive Fertigstellungsquote von Immobilienprojekten erwarten zu können. Allerdings ist mit einem Rückgang der Neubautätigkeit ab dem Jahr 2025 zu rechnen.“
Die Daten für das zweite Quartal mit Stichtag 1. Juli 2023 zeigen, dass die für heuer publizierten Fertigstellungen von Immobilien im Vergleich zum ersten Quartal absolut um 1.932 Wohneinheiten gestiegen sind und damit um ganze 4 Prozent zugenommen haben. In Summe werden 43.700 Wohneinheiten fertiggestellt werden (ursprünglich waren für heuer 49.193 fertiggestellte Wohneinheiten angekündigt).
Wohnbau-Projekte in der Pipeline nach Segmenten
Matthias Grosse, Gründer und Geschäftsführer der Exploreal GmbH, über die Aufteilung der Bauprojekte nach Segmenten: „Für heuer sind mit 21.589 Wohneinheiten noch immer die meisten Fertigstellungen dem Bereich „Eigentum“ zuzuordnen. Im zweiten Quartal wurden aber für das heurige Jahr fast ausschließlich zusätzliche Wohneinheiten im Bereich der freifinanzierten Miete publiziert.“
Trotz eines leichten Rückgangs im zweiten Quartal bleibt Wien zum Stichtag 1. Juli 2023 mit 19.511 fertiggestellten Wohneinheiten weiterhin Spitzenreiter, gefolgt von Niederösterreich mit 7.855 und der Steiermark mit 6.823 publizierten Wohneinheiten.
2025 werden rund 10.000 Wohneinheiten weniger fertiggestellt
Für 2025 wird bei fertiggestellten Wohn-Immobilien bundesweit ein Rückgang von rund 25 Prozent gegenüber dem heurigen Jahr erwartet, das sind rund 10.000 Wohneinheiten weniger. In Wien sollen es laut Prognose sogar um 30 Prozent weniger sein. Das entspricht rund 5.000 Wohneinheiten.
Verbesserung der Rahmenbedingungen könnte Bautätigkeit sofort verstärken
Derzeit machen den heimischen Bauträgern viele Variablen zu schaffen, etwa die hohe Inflation, stark gestiegene Energiekosten und hohe Zinsen. „Daher ist eine regelmäßige Information zu kommenden Projekten so enorm wichtig“, unterstreicht Gollenz die Bedeutung des quartalsmäßigen Updates zum Neubaubericht: „Wir befinden uns für die gesamte Immobilienwirtschaft in sehr herausfordernden Zeiten. Es ist enorm wichtig, laufend auf dem neuesten Stand gehalten zu werden. Wir hoffen mit diesem neuen Format noch näher am Marktgeschehen dran zu sein. Die Prognosedarstellung sorgt, denke ich, die Zukunft betreffend für mehr Klarheit.“
„Sollten sich die Rahmenbedingungen wieder verbessern, könnten die Bauträger ihre Bautätigkeit sofort verstärken“, sagt Immobilienwirtschaft-Branchensprecher Gollenz, aber: „Für 2025 ist aber deshalb eine Fertigstellungs-Lücke zu erwarten, weil von Baubeginn bis Fertigstellung ein Zeitraum von 18 bis 24 Monaten einzuplanen ist.“