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6B47 Real Estate Investors AG in Nöten

Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH hat die Bestätigungsvermerke zum Jahres- und Konzernabschluss der 6B47 Real Estate Investors AG zum 31. Dezember 2022 widerrufen.
Michael Neubauer
6B47 Deloitte
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© REMG

Mit Schreiben vom 3. November hat Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH die Bestätigungsvermerke zum Jahres- und Konzernabschluss der 6B47 Real Estate Investors AG zum 31. Dezember 2022 widerrufen.

"Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben vor kurzem Kenntnis über wesentliche Fehleinschätzungen bei der Erstellung des Jahres- und Konzernabschlusses zum 31.12.2022 mit negativen Auswirkungen auf die Einschätzung des Fortbestandes der Gesellschaft bzw. des Konzerns der 6B47 Real Estate Investors AG erhalten.

Darüber haben wir mit getrenntem Schreiben vom 03.11.2023 an die Organe der Gesellschaft Bericht erstattet.

Hiermit widerrufen wir die am 28.07.2023 erteilten Bestätigungsvermerke auf den Jahres- und Konzernabschluss der 6B47 Real Estate Investors AG zum 31. Dezember 2022."

Der Widerruf wurde mittlerweile auch im Firmenbuch hinterlegt.

Die 6B47 Pressestelle bestätigt auf Anfrage des ImmoFokus den Widerruf der Bestätigungsvermerke. Man ist mit den Banken und Investoren in intensiven Restrukturierungsgesprächen und zuversichtlich den Turnaround zu schaffen.

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Sollte es der 6B47 Real Estate Investors AG nun binnen 60 Tagen die Restrukturierung zu schaffen, droht die Insolvenz.

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6B47 entwickelt Immobilienprojekte hauptsächlich in Deutschland und Österreich. Derzeit laufen etwa mehrere Bauprojekte im "Althan Quartier" in Wien. In St. Pölten realisiert der Bauträger gerade das Projekt "Steingötterhof" mit 191 Eigentumswohnungen in der ersten Bauphase, die im Sommer 2024 abgeschlossen sein soll.

Viele Immobilienentwickler sind nach einer mehrjährigen Boomphase heuer durch stark gestiegene Baukosten und Zinsen unter Druck geraten.

Größter Gesellschafter bei 6B47 ist seit 2020 die Baustoff + Metall GmbH des Unternehmers Wolfgang Kristinus. Gegründet wurde 6B47 von Ex-ÖBB-Chef Martin Huber sowie dem Bau- und Immo-Unternehmer Erwin Krause. 2022 schrieb der Konzern laut Firmenbuch einen Verlust (EGT) von 5 Mio. Euro.