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Ab ins Heim!

Gaudeamus igitur. Studenten bleibt wegen des Preis-Hypes bei Immobilien oft nur noch der Weg in Studentenwohnheime. Die sind inzwischen eine eigene Assetklasse geworden.
Reinhard Krémer

Gaudeamus igitur. Studenten bleibt wegen des Preis-Hypes bei Immobilien  oft nur noch der Weg in Studentenwohnheime. Die sind inzwischen eine eigene Assetklasse geworden.

Am Wohnungsmarkt in den Ballungsräumen wird’s immer enger und Wohnraum immer teurer - und das trifft auch eine Gruppe, deren einkommensstärkste Jahre erst bevorstehen: Studenten suchen naturgemäß die Nähe zu den Universitäten, was die Wohnungssuche zu einem teuren Unterfangen macht. Sie sind ein integraler Bestandteil der lokalen Wohnungsmärkte und leiden wie alle einkommensschwachen Gruppen unter dem Betongold-Hype. Das Diktat der klammen Kassen begrenzt die Auswahl der in Frage kommenden Objekte auf kleine Wohnungen;  im Idealfall auch für Wohngemeinschaften geeignet. Die natürlichen Feinde der angehenden Akademiker sind bei der Wohnungssuche oft Auszubildende, Berufspendler oder Personen in zeitlich befristeten Arbeitsverhältnissen.

Weil das Problem in ganz Europa virulent und kleinteiliger Wohnraum ein knappes Gut ist, hilft auch kein Ausweichen auf andere Unis; von den Sprachbarrieren einmal abgesehen: Zwar würde sich zum Beispiel ein Student aus Großbritannien sicherlich über die für ihn günstigen Mieten in Wien freuen, doch die deutsche Sprache, oder schlimmer noch, das österreichische Idiom, bildet eine schier unüberwindliche Barriere.

Nesthocker oder…

Bleibt oft nur noch das Verweilen im elterlichen Nest, so dieses nicht ohnehin zu weit von der Alma Mater beheimatet ist. Wer aber in dieser Situation nicht für die Zeit der akademischen Ausbildung zum permanenten Pendler - mit entsprechender enervierender und zeitraubender Anreise - werden will, der hat oft nur noch einen einzigen Ausweg: die Zuflucht in ein Studentenwohnheim. Dort findet man neben Gleichgesinnten - Wissenstransfer und Abendunterhaltung in manchen Fällen inklusive - auf die Bedürfnisse maßgeschneiderten Wohnraum. Doch auch dort ist man der Konkurrenz aus anderen Ländern ausgesetzt, weil die heimischen Unis besonders beim nördlichen Nachbarn einen guten Ruf und einen für angehende Mediziner unübertrefflichen Vorteil haben: Anders als in Deutschland gibt es hierzulande keinen Numerus Clausus. Dort braucht der präsumtive Mediziner nämlich einen bestimmten Notendurchschnitt bei der Matura, oder „Abitur“, wie es die Nachbarn nennen, damit er einen Platz beim Medizinstudium bekommt.

...ab ins Heim!

Weil das in der Alpenrepublik also nicht so ist, wurden die heimischen Unis zuerst von den Germanen gestürmt - das sorgte in Folge umgehend für Wohnraumverknappung, auch in den Studentenheimen. Wenn ein Wirtschaftsgut knapp und teuer wird, ist das automatisch ein Fall für Investoren. Und so sorgt die value one holding über Milestone für temporäres Wohnen mit dem Schwerpunkt auf Studenten-Wohnkonzepte im Premium-Segment. Angeboten werden Häuser in Wien und Graz. Weitere Häuser in Budapest, Leoben und Wien sollen 2017 eröffnet werden. Milestone will bis zum Ende der Dekade rund 7.000 Apartments in Europa betreiben.

Mit Studenten Geld verdienen

Inzwischen sind auch Investmentfonds an diesem Markt interessiert; vor allem beim zehnmal größeren deutschen Markt, wo „Studentisches Wohnen“ inzwischen sogar eine eigene Assetklasse mit einem Transaktionsvolumen um die 200 Millionen Euro ist. Wer nun Appetit bekommen hat: Mit dem Bouwfonds European Residential Fund kann man am Boom beim studentischen Wohnen teilhaben – schaumgebremst zwar, denn der Fonds (ISIN: DE000A0M98N2) legt sein Geld neben Studentenwohnungen auch in Mehrfamilienwohnhäuser, Reihen- und Doppelhäuser in ganz Europa an. Die Mindestinvestitionssumme in den rund 800 Millionen schweren Fonds liegt bei deftigen 500.000 Euro; er hat in den letzten fünf Jahren um 30 Prozent zugelegt.

Bouwfonds plant jedoch, im Bereich Student Housing weiter zu wachsen. Derzeit befindet sich der zweite Studentenwohnfonds, der Bouwfonds European Student Housing Fund II, in Vorbereitung. Angestrebt wird ein Zielinvestitionsvolumen von 400 Millionen Euro, investiert werden soll in den wirtschaftsstarken Metropolen und Universitätsstädten der Eurozone und Polen. Bouwfonds will sich dabei auf nachhaltige Investments in moderne Objekte an guten Standorten mit bezahlbaren Mieten fokussieren. Zudem soll der Investitionsfokus ausgeweitet werden, sodass der neue Fonds auch Objekte mit Betreibern erwerben kann. Für Bouwfonds wird dadurch der Marktzugang verbessert, da viele Objekte nur mit Betreiber erhältlich sind. Die prognostizierte Rendite (IRR) für den Bouwfonds European Student Housing Fund II soll bei 5,0 Prozent liegen. „Die Nachfrage nach der Anlageklasse Student Housing ist unter institutionellen Anlegern unverändert hoch, wie wir aus zahlreichen Investorengesprächen wissen“, kommentiert Martin Eberhardt, Managing Director Client Relations bei Bouwfonds. „Mit unserem zweiten Fonds in diesem Bereich können wir den interessierten Investoren ein sehr gutes Produkt bieten. Bouwfonds ist ein Pionier im Segment Student Housing und hat sich in den vergangenen Jahren eine führende Marktposition und einen sehr guten paneuropäischen Track Record aufgebaut“, so Eberhardt weiter.