Der angeschlagene Immobilieninvestor Adler Group ist unter bestimmten Bedingungen bereit, ein Darlehen an seine Tochter Brack Capital Properties (BCP) teilweise zu verlängern. Wenn BCP bis Donnerstag die Hälfte der noch ausstehenden 150 Millionen Euro zurückzahle, werde die andere Hälfte erst Ende 2024 fällig, erläuterte das Unternehmen am Montag nach Börsenschluss. Früheren Angaben zufolge hätte der Kredit im Dezember 2023 vollständig zurückgezahlt werden müssen.
Außerdem werde der Zinssatz für den verlängerten Teil angepasst. Die Adler Group hatte ihrer Tochter finanziell unter die Arme gegriffen und eine Deckungslücke mit einem Darlehen von bis zu 200 Millionen Euro zwischenfinanziert. Später verlängerte sie die Fälligkeit des Kredits noch einmal um sieben Monate. Inzwischen stünden noch 150 Millionen Euro aus, teilte Adler mit.
Der Immobilienfinanzierer steht selbst unter Druck. Das vergangene Jahr hatte der Konzern erneut mit einem Milliarden-Verlust abgeschlossen. Wirtschaftsprüfer der KPMG hatten unter anderem für den Jahresabschluss 2021 das Testat verweigert. Im Juni durchsuchten Ermittler Büros der Tochter Adler Real Estate wegen des Verdachts der Falschbilanzierung, der Marktmanipulation und der Untreue. Unter den Beschuldigten waren auch ehemalige Vorstände der Adler Real Estate. Ein Sprecher der Konzernmutter Adler Group hatte damals erklärt, das Unternehmen kooperiere vollumfänglich mit den Behörden. Am Donnerstag will die Gruppe ihre Halbjahreszahlen vorlegen. (apa)