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Aedifion: KI für Gebäudesteuerung

aedifion erhält 17 Mio. Euro für Expansion und KI-Entwicklung zur Optimierung technischer Anlagen in Gebäuden.
Ferdinand Neubauer
Ferdinand Neubauer
Foto (v.l.n.r.): Johannes Fütterer, Erik Brümmendorf, Felix Dorner, Jan Henrik Ziegeldorf
Foto (v.l.n.r.): Johannes Fütterer, Erik Brümmendorf, Felix Dorner, Jan Henrik Ziegeldorf
© ImmoFokus

Das Kölner PropTech-Startup aedifion hat in einer Series-B-Finanzierungsrunde rund 17 Millionen Euro eingesammelt. Angeführt wurde die Runde vom französischen Wachstumsinvestor Eurazeo. Auch bestehende Geldgeber wie Drees & Sommer, der World Fund, das Hopp-Family Office, BitStone Capital und Phoenix Contact Innovation Ventures haben erneut investiert – zum Teil mit deutlich erhöhtem Engagement.

Mit dem neuen Kapital plant aedifion, in Europa weiter zu expandieren und seine Technologie auszubauen. Das Unternehmen entwickelt eine Cloud-Plattform, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) den Betrieb technischer Anlagen in Gebäuden – wie Heizung, Lüftung und Kühlung – effizienter steuern soll. Ziel ist es, den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen in gewerblich genutzten Immobilien zu senken.

„Mit Eurazeo haben wir einen erfahrenen Wachstumsinvestor an unserer Seite, der unsere Vision von nachhaltigen, datengetriebenen Immobilien teilt. Derzeit entfallen in Europa rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs und 36 Prozent der energiebedingten Treibhausgasemissionen auf Gebäude. Unsere Plattform kann den Verbrauch um bis zu 40 Prozent senken.“
—Johannes Fütterer, Geschäftsführer von aedifion. 

Zentral für die Weiterentwicklung ist ein virtueller Gebäudeassistent, der generative KI und Large Language Models (LLMs) nutzt. Das System versteht natürliche Sprache und soll Eigentümern sowie Betreibern helfen, schneller und gezielter auf Gebäudedaten zuzugreifen – etwa für Fehleranalysen oder Instandhaltung.

Alice Besomi und Raphael Cattan von Eurazeo sehen in der Technologie eine wichtige Lösung für die Branche: „Die skalierbare Plattform von aedifion ist die einfachste Lösung für Asset Manager, um Energieeffizienz und CO2-Reduktion in ihren Immobilienportfolios voranzutreiben“, so die beiden in einem gemeinsamen Statement.

Aktuell betreut aedifion rund 500 Gebäude mit über 6 Millionen Quadratmetern Fläche. Neben dem deutschsprachigen Raum ist das Unternehmen bereits in Ländern wie den Niederlanden, Polen, Großbritannien und den USA aktiv. Der Umsatz konnte im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werden.

Viele Nichtwohngebäude arbeiten laut aedifion ineffizient: Heizungen laufen gleichzeitig mit Klimaanlagen, Lüftungen rund um die Uhr – selbst bei leerstehenden Objekten. Die Plattform analysiert Echtzeitdaten, gibt Handlungsempfehlungen und hilft so, Energie zu sparen – ohne kostspielige Umbauten. Im Schnitt lassen sich laut Anbieter 22 Prozent an Energie, CO₂-Ausstoß und Betriebskosten einsparen.