Die Wohnkosten steigen und steigen! Eine Untersuchung der Statistik Austria ergab, dass bereits 22 Prozent der Befragten dadurch finanziell schwer belastet sind. Das ist ein Zuwachs von 9 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahresbeginn 2022. „Es ist höchste Zeit, zu handeln. Die Politik hat lange genug untätig zugeschaut. Wir fordern zusätzlich zum Mietpreisdeckel einen Wohnbonus in der Höhe von bis zu 800 Euro“, so AK-Präsident Andreas Stangl.
Auch im aktuellen Wohnzufriedenheitsindex der AK OÖ spiegeln sich die Sorgen der Menschen in Oberösterreich wider. Das Thema „Leistbarkeit“ erzielte lediglich 63 Punkte von 100 Punkten und liegt damit im kritischen Bereich. Neben eklatant hohen Mietpreisen schnellen auch die Kosten für Wohnen im Eigentum in die Höhe.
Das Steuersystem trägt dieser Entwicklung in keinster Weise Rechnung. Ganz im Gegenteil: Für alle Arbeitnehmerveranlagungen, die das Jahr 2021 (und auch alle nachfolgenden Jahre) betreffen, werden die sogenannten Topfsonderausgaben für Wohnraumschaffung und -sanierung nicht mehr berücksichtigt. Stangl: „Das heißt, dass ein Absetzen von Wohnkosten von der Steuer nicht mehr möglich ist. Arbeitnehmer:innen entgehen damit oft mehrere hundert Euro pro Jahr.“ Das müsse sich in Zeiten extrem hoher Wohnkosten rasch ändern!
„Ich schlage daher vor, zusätzlich zum Mietpreisdeckel einen Wohnbonus in der Höhe von 800 Euro einzuführen. Als negativsteuerfähigen Absetzbetrag. Für alle Arbeitnehmer:innen. Damit bekommen auch alle Beschäftigten, die wenig verdienen, einmal im Jahr bis zu 800 Euro vom Finanzamt zurück“, sagt AK-Präsident Stangl.
Der AK-Wohnbonus soll 10 Prozent der Wohnkosten (höchstens 800 Euro pro Jahr) ausmachen. Als Absetzbetrag von der Lohn- und Einkommensteuer. Bei Mieter:innen soll der laufende Mietzins (inkl. Umsatzsteuer) ohne Betriebskosten abgezogen werden können. Für Eigenheimbesitzer:innen soll der Wohnbonus bei den Rückzahlungen von Krediten für Ankauf, Neubau oder Sanierung von Wohnraum zur Anwendung kommen.