In den letzten Jahren habe sich durch die niedrigen Zinsen eine Laissez-Faire-Einstellung breit gemacht, wenn es um das Eingehen von Risiken gegangen sei, stellt Stefan Brezovich fest: „Wenn Geld keinen Wert hat und man für die Zurverfügungstellung von Geld nichts zahlen muss, leitet das zu sorglosem Umgang damit an. Es fördert das Eingehen von extremen Risiken und Inflation.“ Mit den Folgen dieser Entwicklung werde die Wirtschaft noch länger zu kämpfen haben, ist der ÖRAG-Vorstand überzeugt. Es sei „richtig“, dass diese Phase nun beendet ist. Das derzeitige Zinsniveau bezeichnet er als „für eine gesunde Entwicklung der Wirtschaft förderlich“.
Rasanter Zinsanstieg ist „problematisch“
Als „problematisch“ sieht Brezovich die extrem kurze Zeit, in der sich Marktteilnehmer plötzlich auf ein völlig neues Zinsumfeld einstellen müssen. Besonders der Immobilienmarkt mit grundsätzlich längerfristigen Marktzyklen sei davon betroffen:
„Höhere Zinsen bedeuten höhere Finanzierungskosten. Sie bedeuten auch das Ansteigen der Renditen von alternativen Veranlagungsformen, wie beispielsweise Termineinlagen, was diese wieder attraktiver als zuletzt macht. Beide Effekte beeinflussen die Märkte momentan deutlich und üben Druck auf die Immobilienpreise aus.“ Stefan Brezovich