Die AK hat aufgrund der von der Statistik Austria veröffentlichten Jahresinflation berechnet: Die Richtwertmieten werden im April um rund 8,6 Prozent ansteigen – betroffen sind rund 776.000 Mieter in Österreich.
„Sie haben durch diese Teuerung Mehrkosten von rund 162 Millionen Euro“, sagt Thomas Ritt, Leiter der AK Abteilung Kommunal & Wohnen.
Für einen Mieter im privaten Altbau sind das österreichweit durchschnittliche Mehrkosten von knapp 490 Euro im Jahr (bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 65 Quadratmetern). Eine Familie in einer 90 Quadratmeter Wohnung wird in Wien rund 620 Euro und in Vorarlberg rund 960 Euro jährlich mehr an Miete zahlen (kommen zum Richtwert noch Zuschläge hinzu, wird es noch teurer).
Gewöhnlich werden die Richtwertmieten alle zwei Jahre per 1. April an die Inflation angepasst. 2021 hat die Regierung die Anpassung ausgesetzt und auf 2022 verschoben. Die Mieten stiegen im Vorjahr um fast sechs Prozent. Nun steht die nächste Mietteuerung an. Die Erhöhung der Richtwerte veröffentlicht das Justizministerium im März. Wer einen Mietvertrag etwa in einem privaten Altbau – errichtet vor 1945 – nach dem 1. März 1994 unterschrieben hat, unterliegt dem Richtwertsystem. Die Erhöhung betrifft also alle in den vergangenen 27 Jahren abgeschlossenen Verträge, da sie (oft) entsprechende Anpassungsklauseln im Vertrag haben sowie Neuverträge. Die Richtwerte sind je nach Bundesland unterschiedlich hoch.