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Andreas Holler

"Ich sehe Immobilien Tokens durchaus als neuen Trend bzw. als würdige Ergänzung zu bisher klassischen Abwicklungsformen. Gerade bei Investmentprojekten ergeben sich dadurch neue Aussichten, weil Assets noch viel kleingliedriger aufgeteilt werden können – ähnlich wie bei einem Crowdfunding-Projekt."
Amelie Miller
Holler BUWOG
Holler BUWOG
© REMG/BUWOG

Die COVID-19-Pandemie hat die Karten auf dem Immobilienmarkt neu gemischt – oder doch nicht? Wie optimistisch, wie pessimistisch gehen Sie in das neue Jahr?

Der Wohnimmobilienbereich hat in den vergangenen Monaten deutlich mehr Stabilität bewiesen als andere Segmente, wie etwa Gewerbe oder Hotellerie. Insofern blicken wir zwar auf ein turbulentes Jahr zurück – das war es für uns alle –, sind aber dankbar dafür, dass unser Geschäft beinahe ungehindert weiterlaufen konnte. Dies lässt uns auch optimistisch auf das Jahr 2021 blicken – niemand weiß, welche Herausforderungen hier auf uns warten, aber wir sind überzeugt davon, dass wir als Team – unabhängig davon, wie lange die Krise noch andauert – auch dieses Jahr gut gemeinsam meistern werden.   

Bleiben Wohnimmobilien der Megatrend? 

Wohnen ist ein Grundbedürfnis der Menschen, das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Hinzu kommt, dass Wohnimmobilien eine sichere Anlageform darstellen, die auch weiterhin und langfristig Bestand haben wird.   

Die Immobilienbranche steht in der Pflicht, Stichwort ESG-Faktoren und Taxonomie-VO. Ist die heimische Immobilienwirtschaft ausreichend darauf vorbereitet? Kommt die Nachhaltigkeitswende bei Immobilien? 

Für Immobilienunternehmen, die bisher in diesem Bereich noch nicht aktiv waren, ist es höchste Eisenbahn, damit anzufangen! Die BUWOG engagiert sich bereits seit mehr als 15 Jahren für den Umwelt- und Klimaschutz und war als einziges Unternehmen der Immobilienbranche auch Partner im klimaaktiv pakt2020. Für uns ist die Thematik also nichts Neues und wir verpflichten uns gerne ambitionierten Zielen, um Wohnen zu einer langfristig nachhaltigen Angelegenheit zu machen. Insofern sehen wir uns durchaus gewappnet für diverse Vorgaben und Verordnungen, die österreich- oder EU-weit ausgerollt werden. Eine Nachhaltigkeitswende wäre insbesondere im Sinne zukünftiger Generationen nur wünschenswert.   

Immobilien Tokens – werden Blockchain-Netzwerke die Immobilienwirtschaft verändern? 

Ich sehe Immobilien Tokens durchaus als neuen Trend bzw. als würdige Ergänzung zu bisher klassischen Abwicklungsformen. Gerade bei Investmentprojekten ergeben sich dadurch neue Aussichten, weil Assets noch viel kleingliedriger aufgeteilt werden können – ähnlich wie bei einem Crowdfunding-Projekt. Es ist aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit, bis sich in Österreich durchgesetzt hat, dass man Anteile an Immobilien auch als Block-Chain-Token erwerben kann. Dass dadurch aber die gesamte Immobilienwirtschaft auf den Kopf gestellt wird, wage ich zu bezweifeln.   

Worauf wird sich Ihr Unternehmen 2021 fokussieren? 

Wir widmen uns im aktuellen Geschäftsjahr ganz speziell dem Thema Kundenservice. Dazu sind bereits einige Projekte, u. a. im Bereich Digitalisierung, im Gange, die darauf einzahlen, dass Abläufe und Prozesse noch transparenter für unsere Kundinnen und Kunden gestaltet werden. Ziel ist auch, den Informationsfluss durch den Einsatz digitaler Tools noch effizienter zu gestalten, so dass unsere Kundinnen und Kunden jederzeit und überall auf alle für sie relevanten Inhalte zugreifen können. Abgesehen davon werden wir uns wie immer mit der Weiterentwicklung und dem Wachstum unserer Development-Pipeline beschäftigen und unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten über alle Geschäftsbereiche hinweg noch weiter vorantreiben.   

Weitere Informationen finden Sie unter: buwog.at