Wie überlebt man als angeschlagener Anbieter eine Immobilienkrise wie diese? Man setzt alle Hebel in Bewegung, und tut was möglich ist. So sieht man es aktuell auch bei der ziemlich stark angeschlagenen Adler Group SA. Der verschuldete Vermieter hat ein Wohnungsportfolio in Berlin verkauft und plant eine kostspielige neue Unternehmensanleihe, um vorhandene Verbindlichkeiten abzulösen.
Adler plant bis zu 191 Millionen Euro von Investoren zu einem Zinssatz von 21 % aufzunehmen, um ausstehende Wandelanleihen zurückzukaufen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen laut Bloomberg berichten.
Der kriselnde Wohnbaukonzern muss seine relative Verschuldung reduzieren und neue Mittel beschaffen, um eine Anfang des Jahres mit Gläubigern vereinbarte Finanzierung zurückzuzahlen. In der vergangenen Woche hatte Adler bereits ein Berliner Entwicklungsprojekt und ein Portfolio in Mannheim verkauft, das mit einem Abschlag von 10 % den Besitzer wechselte.
Bei dem geplanten neuen Bond handelt es sich um eine zweijährige sogenannte “Payment-in-kind”-Anleihe, die in der Schuldenhierarchie vorrangig gegenüber allen anderen Verbindlichkeiten ist, mit Ausnahme der Ende letzten Jahres unterzeichneten neuen Super-Senior-Anleihe, heißt es. Die Berenberg Bank agiert als alleiniger Lead Arranger. Die Emission soll in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Adler versucht derzeit Wandelanleihen im Wert von 165 Millionen Euro zurückzukaufen, die im November fällig werden. Wegen Adlers stark gesunkenen Aktienkurses ist eine Wandlung der Anleihe de facto keine Option.