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Architektur in Wien: Zerstörerische Dummheit

Der Wiener Innenstadt droht der Verlust des Welterbeprädikats. Dies wäre nicht nur eine Blamage, sondern auch eine ökonomische Dummheit. Das Hochhausprojekt auf dem Areal des Eislaufvereins bleibt umstritten.
Angelika Fleischl

Das Hochhausprojekt auf dem Areal des Eislaufvereins ist umstritten. Es droht der Verlust des Welterbeprädikats der Wiener Innenstadt. Was unter Architekten, Immobilienentwicklern und ambitiösen Stadtverwaltungen populär sein mag, findet allerdings strikte Ablehnung in weiten Kreisen der Öffentlichkeit und auch bei den Experten der Unesco, die für die Prädikatisierung der Wiener Innenstadt als Weltkulturerbe zuständig sind. Immer wieder flammt die Wiener Hochhausdebatte auf. Das zeigt sich angesichts des herannahenden Termins des Gemeinderatsbeschlusses hinsichtlich des Projekts der Investorengruppe Wertinvest, die vom Architekten Isay Weinfeld einen 73 Meter hohen Neubau beim Eislaufverein errichten lassen möchte. Der Barbato-Bericht ruft ins Gedächtnis, dass die Beziehung zwischen den historischen Bauten und der urbanen Struktur ("urban Fabrik") ein wesentliches Attribut der Welterbequalität darstellt. Die Wiener Innenstadt steht zwar noch nicht auf der "Roten Liste" gefährdeter Welterbestätten, aber offenbar knapp davor.