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ASFINAG: Mautbrücke aus Holz auf der S 37 Klagenfurter Schnellstraße

15 Tonnen CO2 durch nachhaltigen Gantry aus heimischem Fichten- und Lärchenholz gebunden
Patrick Baldia

Die Dekarbonisierung der Baubranche und der damit verbundene Einsatz von Holz als nachhaltiger Baustoff wird auch beim Bau von Autobahnen immer wichtiger. Auf der S 37 Klagenfurter Schnellstraße hat die ASFINAG bereits bei St. Veit bei einer Brücke über die Autobahn Holz als Baustoff eingesetzt. Jetzt wurde in unmittelbarer Nähe eine Mautbrücke (Gantry) aus Holz in Betrieb genommen. Das Projekt basiert auf einer Idee, die bei der ASFINAG-Holz-Challenge 2022 erstmals präsentiert wurde. Ziel der Challenge war es, weitere Ideen für Einsatzmöglichkeiten von Holz auf dem Streckennetz der ASFINAG zu sammeln. Umgesetzt wurde die „Green Gantry“ nun im Zuge des Sicherheitsausbaus der S 37 gemeinsam mit der HASSLACHER Gruppe und Kapsch TrafficCom.

„Für uns ist nachhaltiges Bauen kein leeres Schlagwort, wir wollen in diesem Bereich neue Maßstäbe setzen“, sagen die ASFINAG-Vorstände Hartwig Hufnagl und Herbert Kasser. „Innovationen sind dafür der Motor. Holz als Baustoff kann in Zukunft eine wesentliche Rolle auch auf der Autobahn spielen.“

Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom, ergänzt: „Die Green Gantry erfüllt alle europäischen Standards und Normen, und ist auch nach dem Ende ihrer Lebensdauer keine Umweltbelastung. Holz ist das ideale Baumaterial, da es einen bis zu zwanzigfach geringeren CO2-Fußabruck als Stahl hat – denn nachhaltiger Verkehr heißt auch nachhaltige Infrastruktur.“

„Die hochgradig vorgefertigte Holz-Konstruktion ist so konzipiert, dass diese nicht nur rasch montierbar, sondern genau so einfach wieder rückgebaut werden kann. Dies ermöglicht bei Nutzungsänderung die Wiederverwendung des eingesetzten Holzes und das damit gebundene CO2 bleibt weiterhin in der stofflichen Nutzung gebunden“, erläutert Georg Jeitler, Leiter Qualität & Innovation der HASSLACHER Gruppe, das Wiederverwendungskonzept.

Unbehandeltes Holz aus der Region

Der tragende Kern und somit der Großteil der neuen Mautbrücke besteht aus Brettschichtholz der Holzart Fichte. Für die äußere Schicht des tragenden Kerns wurde witterungsbeständigeres Lärchenholz verwendet, das im Falle einer Beschädigung auch leicht instandgesetzt werden kann. Die Lebensdauer der Holz-Gantry beträgt etwa 20 Jahre und ist daher mit herkömmlichen Tragwerken aus Stahl vergleichbar. Der Vorteil gegenüber Stahl liegt klarerweise in der CO2-Speicherung von zehn Tonnen.

Der Strom für den Betrieb der Mautbrücke kommt zudem aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage. Um auch bei Schlechtwetter und in den Nachtstunden ausreichend Energie zur Verfügung zu haben, wurde auch ein Batteriespeicher verbaut.