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Aspern Nord

Seit 2013 forscht und entwickelt Aspern Smart City Research (ASCR) in aspern Seestadt auf Basis erneuerbarer Energien Lösungen für die Energiezukunft im urbanen Raum.
Amelie Miller

Die ASCR, ein Forschungsprojekt von Siemens, Wien Energie, Wiener Netze und der Stadt Wien, betreibt konkrete Anwendungsforschung. Mit einem der größten Bildungscampusse Wiens, dem Campus Seestadt, gehört bereits seit 2015 auch eine Bildungseinrichtung zur hochmodernen Forschungsumgebung der ASCR.

Erdsondenfelder heizen und kühlen

Das zukunftsweisendes Energiekonzept umfasst die Gewerke Heizung, Lüftung, Kühlung, Sanitär, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR) sowie Elektrotechnik (PV-Anlage am Dach). Eine Besonderheit stellen dabei so genannte Erdsondenfelder dar. Diese „Erdwärmeüberträger“ können mittels Wärmeträgerflüssigkeit dem Erdreich im Winter Wärme sowie im Sommer Kälte entziehen und sorgen über eine Wärmepumpe ganzjährig für ein angenehmes Raumklima. All das funktioniert ohne klassische Heizkörper – durch Betonkernaktivierung wird die Speichermasse des Gebäudes zur Regelung der Temperatur genutzt.

Energiekosten senken danke BEMS und BIM

Nach Fertigstellung wird der Bildungscampus auf Basis alternativer Energieträger vollkommen automatisiert betrieben. Die Feinabstimmung aller Prozesse übernimmt das „Building Energy Management System“ (BEMS). Dieses zentrale System wurde in den vergangenen Jahren innerhalb der ASCR Forschungsumgebung ausgiebig getestet. Computer- bzw. datengesteuert sorgt es für umfassende Energieoptimierung, macht Kommunikation mit Energiemärkten bzw. den Handel mit Flexibilitäten möglich und führt schlussendlich zu Kosteneinsparungen.

Ebenso kostensenkend wirkt sich die Erstellung eines digitalen Gebäudezwillings mittels „Building Information Modeling“ (BIM) aus. Dem von Siemens weiterentwickelten und vorangetriebenen digitalen Planungs- und Ausführungsprozess wird großes Potential in der modernen Baubranche zugeschrieben: „Und unsere bisherigen Forschungen bestätigen diesen Trend. Wir rechnen mit einer Reduktion der Gesamtkosten eines Gebäudezyklus um rund ein Drittel“, führt ASCR Geschäftsführer Georg Pammer aus.