Die Auswirkungen der Pandemie führten 2020 zu einem entsprechenden Rückgang des Transaktionsvolumens. 2021 verdoppelte sich dieses in Österreich im Vergleich mit 2020 jedoch beinahe wieder
Das Jahr 2022 blieb zu Beginn konstant; die derzeit allgemein vorherrschende Unsicherheit führte jedoch auch im Hotelbereich zu einer Verlangsamung des Transaktionsgeschehens.
In der Vergangenheit fand ein Großteil der Transaktionen in Wien statt, während kleinere Bundesländer von Investoren weniger nachgefragt wurden. Dieser Trend änderte sich im Zuge der Pandemie und führte in diesem Jahr zu einer ausgewogenen Verteilung zwischen den Bundesländern. Die am besten abschneidende Region in diesem Jahr ist Tirol mit 36 Prozent Transaktionsvolumen von 128 Millionen Euro bundesweit, gefolgt von Wien mit 18 Prozent und Kärnten mit 16 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens. Insgesamt zeigt sich für das Jahr 2022 ein Transaktionsrückgang um 50 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr – ein Trend, der der entstehenden Unsicherheit auf Finanzierungsseite durch die steigenden Zinssätze in den letzten sechs Monaten geschuldet ist.
Hotelpipline in Wien
Nach Angaben diverser Quellen befinden sich in Wien derzeit rund 40 Hotelprojekte mit insgesamt rund 5.000 Zimmern in Planung oder bereits in der Bauphase. Während der Pandemie wurden rund 2.800 Hotelzimmer eröffnet, was in erster Linie auf die rege Investitionstätigkeit vor deren Ausbruch zurückzuführen ist.
Bei diesen Eröffnungen handelte es sich vorwiegend um Marken oder Konzepte des Segments Serviced Apartments mit einer durchschnittlich längeren Aufenthaltsdauer pro Gast – wie Zoku Wien, SMARTments und Rioca Vienna Posto 1 by iLive.
Hervorzuheben ist natürlich auch die Eröffnung des Rosewood Vienna im Herzen der City – das erste Luxushotel der Marke im deutschsprachigen Raum.
Ausblick
Im ersten Halbjahr 2022 waren der Anstieg der Baukosten, die hohe Inflation und steigende Zinsen die vorherrschenden Themen. Developer und Investoren sind in Zeiten des Wandels besonders gefordert, einen starken Fokus auf die Kosten zu legen, um die Projektrentabilität möglichst garantieren zu können.
Für das Jahr 2023 wird eine Stabilisierung erwartet: Steigende Zinssätze werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach positiv auf die Inflation auswirken und auch das Niveau der Baukosten wird sich wieder einpendeln. Aufgrund höherer Renditen als in anderen Assetklassen (wie z.B. Wohn- oder Büroimmobilien) bleibt das Hotelsegment in Österreich sehr attraktiv für Investoren.
Zukunftsfähig sind allerdings beinahe ausschließlich Projekte, die die Interessen aller Stakeholder berücksichtigen und – Stichwort ESG – nachhaltige Bauweisen und soziale Verträglichkeit in Form von Sharing-Konzepten und Mixed Use im Auge behalten.