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Atrium wird von Mutter Gazit geschluckt und verlässt die Börse

Die auf Einkaufszentren in Osteuropa spezialisierte Atrium European Real Estate Ltd. - die frühere Meinl European Land (MEL) - soll auf ihre Mutter Gazit Globe verschmolzen werden und Mitte Februar die Börse verlassen.
Amelie Miller

Für den Beschluss des Mergers wurde eine Sonder-Hauptversammlung für 23. Dezember auf der Kanalinsel Jersey, dem Sitz von Atrium, einberufen, hieß es am Dienstag. Schriftliche Widersprüche gegen die Verschmelzung können Gläubiger bis 13. Jänner 2022 erheben. 

Für 1. Februar 2022 ist eine weitere außerordentliche Gesellschafterversammlung mit dem Ziel einer Kapitalherabsetzung geplant, schon am Tag davor notieren die Aktien an der Börse abzüglich einer Sonderausschüttung (ex Dividende). Bereits für 14. Februar ist der letzte Handelstag für Atrium-Aktien an der Börse geplant. Außer in Wien notieren die Titel auch an der Amsterdamer Börse. 

Wirksam werden sollen die Verschmelzung und die Kapitalherabsetzung - und somit das Closing - am 18. Februar, hieß es in einer Aussendung. Das De-Listing der Aktien solle so bald wie möglich nach dem Closing erfolgen. Im Jahr 2019 war Gazit Globe (Tel Aviv/Israel) mit einem Übernahmeoffert gescheitert - heuer versuchte man einen neuen Anlauf und besserte dafür zuletzt sogar das Angebot an die ausstehenden Aktionäre auf. Im Jahr 2008, nach der Finanzkrise, sollte der Name Meinl aus der Firmenbezeichnung verschwinden, man taufte sich in Atrium European Real Estate um und es folgte der Teilverkauf an die israelische Gazit. 

Mit Stand von Frühherbst d.J. gehörten Atrium 26 Immobilien mit einer Gesamtbruttomietfläche von rund 809.000 m2 und einem Gesamtmarktwert rund 2,5 Mrd. Euro. Die Immobilien befinden sich überwiegend in Polen, aber auch in Tschechien, der Slowakei und Russland. Künftig wollte sich Atrium auch im Segment Wohnimmobilien betätigen. (apa)