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Auf Wachstumskurs

Keine Kurskorrektur in Sicht. ADEQAT-Geschäftsführer Karl Derfler mahnt zu Wachsamkeit: "Investments in Immobilien werden häufig aus Mangel an Alternativen getätigt."
Michael Neubauer

Keine Kurskorrektur in Sicht. ADEQAT-Geschäftsführer Karl Derfler mahnt zu Wachsamkeit: "Investments in Immobilien werden häufig aus Mangel an Alternativen getätigt."

Wie sehen Sie das aktuelle Marktumfeld? Die Preise klettern nach wie vor nach oben. Wie lange noch? 

Karl Derfler: Auch wenn sich der Markt aktuell noch in einem Aufwärtstrend befindet, darf man nie aus den Augen verlieren, dass es natürlich eine enge Verflechtung mit den Kapitalmärkten und dem politischen Weltgeschehen gibt. Tatsächlich möchte derzeit noch sehr viel Geld in Immobilien investiert werden. Wir müssen aber demütig bleiben und sollten uns bewusst sein, dass diese Investments häufig aus Mangel an Alternativen geschehen, Wachsamkeit ist daher mehr als angebracht.

Rechnen Sie in der einen oder anderen Assetklasse mit Preiskorrekturen? 

Im Moment sehen wir keine Anzeichen von Preiskorrekturen. Wesentlicher Grund dafür ist, dass kaum Fremdfinanzierungen im Spiel sind. Generell gilt aber nach wie vor, dass die Qualität eines Assets ausschlaggebend ist und auch bleiben wird. Das heißt: Schlechte Assets sind auch vor dem Hintergrund der aktuellen Projektknappheit kaum platzierbar, wohingegen für gute Projekte ungebrochen hohe Nachfrage besteht.

Zufrieden mit 2017? Heute steht schon fest, dass 2017 mit einem Investmentvolumen von bundesweit über 4 Milliarden ein neuer Rekord erreicht wird. Mit welcher Erfolgsmeldung kann ADEQAT punkten? 

Besonders stolz sind wir, dass unser Dienstleistungsgeschäft kontinuierlich wächst und wir vielen unserer Kunden dabei helfen konnten, ihre Liegenschaften zu veredeln und so noch wertvoller zu machen. 2017 war aber auch wirtschaftlich für uns ein sehr erfolgreiches und auch ereignisreiches Jahr. Zum einen konnten wir das sehr gute Vorjahr nochmal übertreffen. In Summe haben wir heuer bereits Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 190 Millionen Euro begleitet. Zum anderen haben wir mit der Markteinführung unseres Investorenportals Sounding die Tür in Richtung digitale Zukunft geöffnet und die ersten Schritte erfolgreich hinter uns gebracht.

Es wird immer schwieriger, geeignete bereits fertiggestellte Objekte für Investoren zu finden. Sind Investoren bereit, in Projekte bzw. Projektentwicklungen zu investieren?  

Definitiv! Wir sehen auch einen Trend in diese Richtung. Es ist uns gelungen, mehrere Projekte in Wien bereits vor der Baugenehmigung an Investoren zu vermitteln.

Man hört immer wieder von privaten Investoren aus dem asiatischen Raum. Gibt es diese wirklich?  

Obwohl wir auch zahlreiche namhafte internationale Investoren betreuen, stammt der Großteil unserer Kunden aus dem deutschsprachigen Raum. Anfragen von Investoren aus Asien kommen dennoch immer wieder vor.

Wie sieht es mit den Briten aus? Welche Auswirkungen könnte ein BREXIT auf den österreichischen Immobilienmarkt haben? Rechnen Sie mit einem verstärkten Interesse? 

Das hängt natürlich ganz vom weiteren Verlauf bzw. dem Ausgang der Verhandlungen ab. Generell würden wir aber meinen, dass direkte Auswirkungen auf den heimischen Immobilienmarkt auch bei einem harten BREXIT überschaubar sein werden.

Vor rund einem halben Jahr haben Sie mit ADEQAT Sounding ein ganz spezielles Investorenportal präsentiert. Wie sind Ihre ersten Erfahrungen?  

Durchwegs positiv. Wir merken auch auf Kundenseite, dass die Vorteile des Portals vor allem in Hinblick auf das Sounding, mit dem erstmals anonyme Preissignale von echten Investoren eingeholt werden können, verstanden und auch angenommen werden. Das Interesse wächst kontinuierlich und wir konnten einige Projekte zur Vermarktung gewinnen.