Im Jahr 2022 haben sich Immobilien besser entwickelt als die meisten anderen Sektoren weltweit. Damit profitierten Investoren, deren Allokationen in dieser Vermögensklasse in den vergangenen zehn Jahren immer weiter gestiegen sind. Für das Jahr 2023 rechnet das Global Research Team von Nuveen Real Estate jedoch vereinzelt mit einer gewissen Abkühlung, die in einigen Märkten und Segmenten zu Wertverlusten führen dürfte.
Nuveen Real Estate hat die folgenden fünf Schwerpunkte für Immobilienmärkte im Jahr 2023 identifiziert:
1. Rezession – oder doch Erholung?
Die Kapitalkosten werden im Jahr 2023 für alle Regionen deutlich höher sein als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Für die Immobilienmärkte wird vor allem das Ausmaß der Veränderung gegenüber dem bisherigen Niveau entscheidend sein.
2. Lohnt es sich gerade jetzt, in Asien und Europa zu investieren?
Für US-amerikanische Investoren sind Objekte in bestimmten globalen Märkten, allen voran Europa, Japan und Großbritannien, quasi zum Schnäppchenpreis zu haben. Bei mittelfristigen Haltedauern dürften Dollar-Renditen um 20 Prozent bis 40 Prozent höher liegen als solche in der jeweiligen Landeswährung. Und sie könnten sogar noch höher ausfallen, da Devisenmärkte dazu neigen, bei Korrekturen über das Ziel hinauszuschießen.
3. Die wachsende Bedeutung alternativer Finanzierungen
Steigende Zinsaufschläge und -sätze wirken sich auf die Deckungsquoten bei fest und variabel verzinslichen Krediten aus, führen zu höheren Cap Rates und zwingen die Kreditgeber, einen geringeren Leverage zu akzeptieren.
4. ESG is here to stay
Neben dem Reputationsverlust, der mit einem Rückschritt bei den ESG-Verpflichtungen zwangsläufig einherginge, dürften diese Faktoren weiterhin dafür sorgen, dass ESG ein wesentlicher Schwerpunkt für Immobilieninvestitionen bleiben wird.
5. Gewinner, Verlierer und Überraschungen in den Sektoren für 2023
Der Immobilienmarkt steht im Jahr 2023 vor einem länger anhaltenden Abschwung. Bei dieser Sachlage ist eine sorgfältige Auswahl der resilientesten Segmente für die Zusammenstellung eines Portfolios unerlässlich. Um die langfristigen Gewinner und Verlierer zu identifizieren, ist struktureller Rückenwind wichtig. Doch entscheidend sind auch die Fundamentaldaten, damit solide und risikoadjustierte Ergebnisse erzielt werden können.