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Auslaufen KIM-Verordnung: Branche erwartet Aufschwung am Immobilienmarkt

Aus für Kreditrestriktionen bringt neue Dynamik – Bauwirtschaft, Banken und Berater sehen positive Effekte
Ferdinand Neubauer
Ferdinand Neubauer
Auslaufen KIM-Verordnung: Branche erwartet Aufschwung am Immobilienmarkt
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Mit dem heutigen Tag endet die KIM-Verordnung, die seit 2022 strenge Vergabekriterien für Wohnbaukredite vorgeschrieben hat. Aus der Wirtschaft kommen dazu überwiegend positive Stimmen – die Lockerung wird als Impuls für den Markt gewertet.

„Die steigenden Zinsen und das Ende der KIM-Verordnung bringen frischen Wind in die Branche – und neuen Mut für Bauwillige. Wir sind froh, dass die Regierung gerade das Ende der KIM-Verordnung, für das die gesamte Baubranche stark gekämpft hat, so rasch umgesetzt hat. Der Traum vom eigenen Haus lebt – und wir spüren das ganz konkret: Unser Auftragsstand reicht bereits wieder über ein Jahr hinaus.“
—Yves Suter, Geschäftsführer von HARTL HAUS. 
„Der Zeitpunkt des Auslaufens der KIM-Verordnung ist auch ein Zeitpunkt, an dem sich die Rahmenbedingungen insgesamt verbessern – etwa durch sinkende Zinsen, gesunkene Inflation und weiterhin einer Kostenerleichterung durch die Gebührenbefreiung bis 2026. Der Markt zieht bereits an – das Eigenheim wird wieder leistbarer und auch erreichbar.“
—Martina Hirsch, Geschäftsführerin von s Real.
„S-PV geht davon aus, dass auch nach dem Ende der KIM-Verordnung jede Bank die Kredite vor Vergabe weiterhin gewissenhaft prüft. Auch von Seiten FMA sind ja Regelungen und Vorgaben vorhanden. Einerseits ist es wichtig, dass es klare und einheitliche Spielregeln für Banken gibt. Auf der anderen Seite ist unklar, wie die umfassenden und teils rigiden Softlaw-Regeln in der Praxis wirken werden.“
—Gerhard Margetich, CEO des Sparkassen-Prüfungsverbandes.
„Durch das Auslaufen der KIM-Verordnung liegt die Verantwortung für gewissenhafte Kreditvergabe wieder weitestgehend bei den Kreditinstituten, auch wenn entsprechende Anforderungen an das Reporting weiter bestehen. Von einem Risiko einer Überhitzung der Immobilienkreditvergabe im Privatkundensegment wie bis 2022 kann nicht mehr ausgegangen werden. Für Kunden wie auch Banken ist dies positiv zu bewerten, weil die Kreditvergabe wieder flexibler erfolgen kann und die entsprechenden Bankprozesse wieder einfach und effizienter werden.“
—Andreas Sumper, Partner bei zeb Consulting.