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Auslobungsstart von Superscape 2020

Am 12. September geht der Architekturkonzeptpreis Superscape in die vierte Runde.
Amelie Miller

Superscape 2020

Bevölkerungswachstum, steigende Urbanisierung sowie gesellschaftliche Wandlungsprozesse stellen erweiterte Anforderungen an die Architektur und Stadtplanung. Im Spiegel dieser Veränderungsprozesse eröffnet Superscape einen kreativen Freiraum für unkonventionelle Ideen, die der realen Architekturproduktion und Stadtentwicklung Impulse verleihen sollen. Der Preis sucht biennal nach innovativen und visionären Architekturkonzepten, die für einen weitergefassten Zeitraum von 30 Jahren neue Wohnmodelle und Strategien für das Wohnen und Arbeiten im urbanen Kontext ausloten. Superscape wird bereits zum vierten Mal ausgelobt, erstmals als Gemeinschaftsprojekt des privaten Bauträgers JP Immobilien und des gemeinnützigen Bauträgers WBV-GPA Wohnbauvereinigung für Privatangestellte .

MIXED-USE CITY, Wohnen, Arbeiten und urbane Produktion Nach der Industriellen, ist es nun die Digitale Revolution, die gesellschaftliche, ökonomische oder soziokulturelle Prozesse beeinflusst und damit einhergehend auch erweiterte Anforderungen an die Funktion und Nutzung der urbanen Lebensräume stellt. Die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Raum, zwischen Wohnen und Arbeiten, zwischen digital und analog lösen sich zunehmend auf. Der gebaute Raum lässt sich in Folge auch nicht mehr monofunktional strukturieren.

Für eine zukunftsfähige, nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung eröffnet die Idee der „Mischnutzung“ vielfältige Potenziale. Dabei spielt insbesondere die urbane Produktion und ihre steigende Bedeutung als wichtiger Bestandteil der durchmischten Stadt eine hervorgehobene Rolle. Immer intensivere Verflechtungen und wechselseitige Vernetzung von Wissen. Forschung. Entwicklung. Kultur und Dienstleistungen sowie

neue Fertigungsmethoden im Zuge der Digitalisierung geben dabei auch der urbanen Produktion vermehrt wieder ihren Platz in der Stadt zurück. Hierfür gilt es kreative Konzepte, innovative Modelle sowie Problemlösungen der Architektur auszuloten, die zukünftige räumliche und gesellschaftliche Herausforderungen des städtischen (Wohn-)Raums im Jahr 2050 eingehen.

Vielzählige Fragestellungen kommen dabei auf, u.a.: Wie können Mischnutzungen zwischen Wohnen. Arbeiten, urbaner Produktion und öffentlichem Raum räumlich und sozial funktionieren? Welche Arten der urbanen Produktion sind vorstellbar? Welcher Mehrwert entsteht dabei für die Nutzer_innen? Welchen Bedürfnissen müssen Flächen im Wohnbau der Zukunft standhalten? Welche Rolle spielt der öffentliche Raum? Welche Lösungen, Produkte und Dienstleistungenkönnten sich sowohl ökologisch, ökonomisch, sozial und funktional auch als nachhaltig erweisen?

Motive Auslober

Seit dieser Ausgabe des Superscape wird der Preis als gemeinsames Projekt des privaten Bauträgers JP Immobilien und des gemeinnützigen Bauträgers WBV-GPA Wohnbauvereinigung für Privatangestellte ausgelobt. Beide entwickeln nicht nur Wohnflächen, sondern Lebensräume. So ist es ihnen ein Anliegen, soziale, kulturelle und umweltbezogene Belange als Teil der unternehmerischen Verantwortung zu unterstützen. Der mit der Digitalisierung einhergehende Gesellschaftswandel, der u.a. Veränderungen der Lebensweisen, der Arbeitswelt und deren Verortung mit sich bringt, ist dabei ebenso - im Besonderen im Kontext des diesjährigen Themas Mixed-Use City - mitzudenken. Da Architektur und Stadtplanung immer auch in die soziale Umwelt eingreifen, ist es wichtig, einen Beitrag zu einem nachhaltigen Diskurs im Spannungsfeld zwischen Architektur, ihren Akteur_innen, Bewohner_innen und Gestalter_innen zu leisten. Im Vordergrund des Superscape steht damit die Etablierung einer langfristigen Ideenwerkstatt, die durch visionäre Konzepte Impulse für heutige und zukünftige Architektur und Stadtentwicklung geben kann.

Modus

Der Ausschreibungsprozess des Superscape verläuft zweistufig. In der ersten Phase sind Absolvent_innen eines Studiengangs der Architektur, Landschaftsarchitektur, Raumplanung oder Design einer Universität, Fachhochschule oder Akademie aufgefordert, bis 16. März 2020 in einfacher Form ihre Ansätze und Ideen zum Thema skizzenhaft einzureichen. Die Fachjury wählt aus den eingereichten Konzepten anschließend eine Shortlist. Deren Teilnehmerinnen sind eingeladen, ihre Ansätze in der zweiten Wettbewerbsphase vertiefend auszuarbeiten. Alle Beteiligten der Shortlist erhalten eine Aufwandsentschädigung von € 2.000,- und umfangreiche Öffentlichkeitspräsenz, das Gewinnerprojekt wird mit € 10.000,- ausgezeichnet.

Darüber hinaus wird in dieser Ausgabe der Zusatzpreis Wien - Founders Lab des Kooperationspartners Wirtschaftsagentur Wien vergeben. Aus allen Superscape Einreichungen aus Wien wählt die Jury gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur Wien ein Projekt aus, welchem in Folge die Teilnahme am zweimonatigen Lern- und Workshopformat „Founders Lab“ für Herbst 2020 ermöglicht wird. Hier werden die Teilnehmerinnen zwei Monate lang professionell begleitet, individuell von hochkarätigen Expert_innen und Trainer_innen aus der Kreativwirtschaft gecoacht und im Netzwerk der Wiener Kreativwirtschaft verankert.