Die Finanzaufsicht BaFin hat nach eigenen Angaben weitere Fehler im Konzernabschluss 2019 der Adler-Tochter Adler Real Estate Aktiengesellschaft entdeckt. Insgesamt seien drei weitere Rechnungslegungsfehler festgestellt worden, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am Donnerstag mit. So habe die Adler Real Estate die ADO Properties nicht vollkonsolidiert als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbeziehen dürfen.
"Damit waren die Konzernbilanzsumme um 3,9 Milliarden Euro und das Gesamtergebnis um 543 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen", stellte die Aufsichtsbehörde weiter fest. Die Adler Group hatte bereits rechtliche Schritte gegen die BaFin angekündigt und erklärt, sie teile die Auffassung der Behörde nicht.
"Die Konsolidierung der ADO Properties S.A. war nicht zulässig", teilte dagegen die BaFin mit. Sie hatte zuvor schon Fehler entdeckt und schaut Adler auch weiter auf die Finger. Die Prüfung der Rechnungslegung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts der Adler Real Estate AG für das Geschäftsjahr 2019 dauere weiter an. Gleiches gelte für die Prüfung der Geschäftsjahre 2020 und 2021. Für eine Prüfung des Abschlusses der Muttergesellschaft Adler Group ist die Bafin indes nicht zuständig: Der Immobilieninvestor hat seinen Sitz in Luxemburg und unterliegt der dortigen Wertpapieraufsicht CSSF.
Die Adler Group steht schon seit längerem wegen Vorwürfen eines britischen Leerverkäufers in der Kritik, das Unternehmen habe die Bewertungen von Immobilien zum Teil künstlich überhöht. Im Ringen um die Glaubwürdigkeit der Bilanzen hatte die Adler Group Rückschläge erlitten. So hatte die KPMG Luxembourg der Gesellschaft das Testat für den Jahresabschluss 2021 verweigert. (apa/reuters)