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Bahnhof Bregenz bekommt 2025 ein Ausweichgebäude

ÖBB stellten dreistöckiges barrierefreies Provisorium vor
Patrick Baldia
Bahnhof Bregenz bekommt 2025 ein Ausweichgebäude
Der geplante Neubau des Bahnhofs Bregenz verzögert sich seit Jahren. 2025 sollen zumindest neue Rolltreppen und ein modernes Ausweichgebäude realisiert werden
© ÖBB/Sailerbrothers

Der desolate Bregenzer Bahnhof soll im kommenden Jahr nicht nur neue Rolltreppen, sondern auch ein modernes dreistöckiges Ausweichgebäude bekommen. Derzeit liefen die Detailplanungen, teilten die ÖBB in einer Aussendung mit. Man bemühe sich, die Inbetriebnahme noch vor den Festspielen möglich zu machen, spätestens Ende 2025 soll es soweit sein. Zu den Kosten wollte das Unternehmen vorerst keine Angaben machen, sie würden aber zur Gänze von den ÖBB getragen.

Wann das Ausweichgebäude in Betrieb gehen kann, hänge von vielen Faktoren ab, unter anderem von den Genehmigungsverfahren. Das barrierefreie Provisorium soll Ticketschalter, Bäcker und Toilette beherbergen, außerdem einen Wartebereich und Aufenthaltsräume für Mitarbeiter. Busterminal und Taxistände bleiben erhalten, die Bike-and-Ride-Anlage wird vergrößert. Das Projekt wurde Land, Stadt und dem Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) bereits präsentiert.

Der geplante Neubau des Bahnhofs verzögert sich bereits seit Jahren. Nach zehnjähriger Planung hatten ÖBB, Land Vorarlberg und die damals schwarz-grün regierte Stadt Bregenz Anfang 2020 eine Vereinbarung unterzeichnet, der 80 Millionen Euro teure Neubau sollte 2021 beginnen. Aber mit dem Bürgermeisterwechsel auf Michael Ritsch (SPÖ) im Herbst 2020 wurden die Pläne für den Bahnhof über den Haufen geworfen, ebenso der gesamte Masterplan "Bregenz Mitte". Neue Varianten wurden geprüft. 2025/26 sollte der Neubau nach weiter geltenden Finanzierungszusagen von Land und ÖBB stehen. Im Mai 2023 erklärte Ritsch, die Stadt habe nun alles Nötige getan, und verlangte von der Landesregierung Tempo bei der Entscheidung. Im April 2024 unterzeichneten die Partner eine neue Absichtserklärung zum Neubau. Einen Termin für den Baustart des mit 100 Millionen Euro veranschlagten Projekts gibt es bisher nicht, Vorbereitungen laufen aber.

Wegen des anstehenden Neubaus wollten die ÖBB über Wartung und Erhaltung hinaus eigentlich nicht mehr in den 1990 eröffneten Bahnhof investieren. Nachdem sich auch im heurigen Sommer Festspielgäste und Einheimische über die Zustände beschwert hatten, soll es wegen der Verzögerung des Neubaus nun doch noch einmal neue Rolltreppen geben. Für den komplexen Einbau muss das Dach geöffnet werden. Ab Frühjahr 2025 sollen die Treppen zur Verfügung stehen, Kostenpunkt: zwei Millionen Euro. (apa)