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Bauflaute bescherte Wärmepumpenbranche 2023 Absatzrückgang

Aber Marktanteil ausgebaut - Kritik an "Versenken" des EWG und Ausgestaltung der Förderung
Patrick Baldia
wärmepumpe
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© AdobeStock | Im Vorjahr wurden in Österreich weniger Wärmepumpen verkauft

Die rückläufige Neubautätigkeit, vor allem bei den Ein- und Zweifamilienhäusern, hat der Wärmepumpenbranche 2023 einen Absatzrückgang beschert. Die heuer angelaufenen hohen Förderungen haben noch dazu geführt, dass zuvor bestellte Anlagen storniert wurden. Der Marktanteil ist durch den insgesamt rückläufigen Heizungsmarkt hingegen auf gut 50 Prozent gestiegen. Für 2024 wird ein Absatzrekord erwartet. Verärgert ist man über die Abmilderung des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWG).

2022 hatte die Branche einen Rekordabsatz von rund 50.000 neu installierten Heizungswärmepumpen verzeichnet, rechnete Verbandspräsident Richard Freimüller in einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wels vor. Im Vorjahr waren es nur mehr rund 43.000. Zählt man auch Brauchwasser-Wärmepumpen etc. dazu, waren es insgesamt 57.000 Geräte. Der Rückgang habe mit der geringeren Bautätigkeit zu tun, so Freimüller. Aber auch die extrem hohe Förderung ab 2024 habe Auswirkungen gehabt: Jene, die schon davor eine Wärmepumpe bestellt hatten, hätten storniert. Für heuer erwartet er hingegen einen Rekordabsatz von 60.000 Wärmepumpen.

Bei der Förderung sieht er noch einige Schrauben, an denen man drehen könnte: "Momentan ist es eine Ein- und Zweifamilienhaus-Förderung". Um die Klimaziele zu schaffen, müsse man aber auch die Gasthermen austauschen. Zudem würde er es befürworten, wenn auch jene Leute, die bereits vor Jahren eine Wärmepumpe eingebaut haben und diese nun gegen ein effizienteres Modell tauschen wollen, eine Unterstützung bekommen würden. Die Förderhöhe, die in Extremfällen sogar bis zu 100 Prozent beträgt, halte er hingegen für "überschießend", so Freimüller. Besser wäre, sie langfristig und degressiv zu gestalten, um den Menschen Planungssicherheit zu geben.

Was die Planungssicherheit angeht hat die Branche aber auch Bedenken, welche Auswirkungen ein eventueller Regierungswechsel haben könnte. Er sei "empört", dass das EWG "versenkt" worden sei - weg von einem verpflichtenden Öl- und Gas-Heizungs-Ausstieg -, ärgert sich Freimüller. Denn es hätte eine Zwei-Drittel-Mehrheit gebraucht, das wieder zu ändern, gibt er im Hinblick auf eine eventuelle FPÖ-geführte Bundesregierung, die hier möglicherweise einen ganz anderen Kurs einschlagen würde, zu bedenken. (apa)

Erneuerbare-Wärme-Gesetz