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Baugenehmigungen gingen 2022 steil nach unten

Österreichweit ging die Zahl gegenüber dem Jahr davor um fast ein Viertel auf fast 59.000 zurück - Drittniedrigster Wert seit 2010
Patrick Baldia
Bagger
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Die heimische Wohnbautätigkeit bremst sich scharf ein. Im abgelaufenen Jahr wurden deutlich weniger Baugenehmigungen erteilt. Gegenüber dem Jahr davor sackte die Zahl 2022 um fast 23 Prozent (17.100) auf 58.900 ab - das war der drittniedrigste Wert seit 2010, wie die Statistik Austria am Montag bekanntgab. Nicht eingerechnet sind Wiener An-, Auf- und Umbautätigkeiten. Die meisten Wohnungsbewilligungen wurden in der Bundeshauptstadt erteilt.

Gegenüber den Spitzenwerten der Jahre 2017 (86.300) gefolgt von 2019 (84.800) verringerten sich die österreichweiten Baugenehmigungen laut Statistik um 32 Prozent (oder 27.400) beziehungsweise 31 Prozent (oder 25.900), also jeweils um fast ein Drittel.

"Zwar hat sich schon seit 2020 ein Ende des Baubooms abgezeichnet, 2022 erreichte die Wohnbautätigkeit jedoch einen neuen Tiefpunkt", betonte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung. Die Zahl der baubewilligten Wohnungen liegt seinen Angaben zufolge auch um 14 Prozent (oder 9.700 Wohneinheiten) unter dem Durchschnitt der gesamten Zeitreihe seit 2010, der bei rund 68.600 zum Bau genehmigten Wohnungen liegt.

Einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Anzahl der Baubewilligungen habe der großvolumige Wohnbau. Damit sind Wohngebäude gemeint, die drei oder mehr Wohnungen umfassen. Zwischen 2010 und 2015 hatte der Anteil an der jeweiligen Gesamtwohnbauleistung noch etwa 49 Prozent betragen, zwischen 2016 und 2019 stieg der Anteil dann um knapp zehn Prozentpunkte auf etwas mehr als 59 Prozent, "um danach sukzessive wieder zurückzufallen". 2020 waren es nicht ganz 57 Prozent, 2021 rund 51 Prozent und 2022 erreichte er wieder die Hälfte.

Der Anteil der Einheiten in neuen Ein- und Zweifamilienwohnhäusern betrug den Statistikern zufolge österreichweit 29 Prozent. Die in bereits bestehenden Gebäuden durch An-, Auf- oder Umbautätigkeit bewilligten Wohnungen machten - abgesehen von Wien - ein Fünftel aller Baugenehmigungen aus.

Das Gros der Bewilligungen entfiel mit einem Anteil von etwa 22 Prozent auf die Bundeshauptstadt (ohne An-, Auf-, Umbauten). Dahinter folgten Niederösterreich (mit knapp 19 Prozent), Oberösterreich (rund 16 Prozent), die Steiermark (13 Prozent), Tirol (etwa 9 Prozent), Kärnten (6 Prozent) sowie Salzburg und Vorarlberg mit jeweils rund 5 Prozent. Am wenigsten Baubewilligungen wurden 2022 im Burgenland erteilt (rund 3 Prozent).

Gemessen an der Bevölkerungszahl zum Jahresbeginn wurden im abgelaufenen Jahr 6,6 Wohnungen pro 1.000 Einwohnern zum Bau zugelassen. Die höchste Bewilligungsrate wies in dieser Relation Tirol mit 7,3 aus. Etwas über dem Durchschnitt lagen auch Wien (6,8) sowie Vorarlberg, Kärnten und das Burgenland mit jeweils 6,7 genehmigten Wohnungen. Niederösterreich erreichte genau den Bundesschnitt, die Steiermark lag mit 6,1 darunter. Die bundesweit niedrigste Rate hatte Salzburg (5,7). (apa)