Auch im Tiefbau entspannte sich die Lage etwas: 20,4 Prozent der Betriebe beklagten sich über Lieferengpässe, im Dezember lag der Anteil noch bei 23,1 Prozent. Der globale Aufschwung nach der Coronarezession 2020 und der Bauboom - etwa in den beiden weltgrößten Volkswirtschaft USA und China - gelten als Gründe für die Knappheit.
Das Material bleibt trotz der leichten Entspannung ein Kostentreiber am Bau. "Das sehen wir auch im Baustoffgroßhandel: Hier wurden im Jänner flächendeckend steigende Verkaufspreise gemeldet", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. Insbesondere im Hochbau hätten die Unternehmen infolge der steigenden Materialkosten ihrerseits die Preise anheben müssen. "Für die kommenden Monate waren vielerorts weitere Anpassungen vorgesehen", sagte Leiss weiter. Das DIW geht davon aus, dass die Baupreise heuer zweistellig zulegen werden, nach einem Plus von 8,5 Prozent 2021.
Von einem Mangel an Fachkräften war ebenfalls etwas seltener die Rede. Dennoch konnten offene Stellen vielerorts nicht rasch besetzt werden. "Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, aber jedes dritte Bauunternehmen findet nicht genug Fachkräfte", sagte Leiss. Sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau ging der Fachkräftemangel leicht zurück: 34,4 Prozent der Tiefbaubetriebe berichteten über einen Mangel an geeigneten Bewerbern, etwas weniger als noch im Dezember mit 37,1 Prozent. Im Hochbau sind aktuell 31,8 Prozent der Unternehmen betroffen, ein Rückgang um 5,6 Punkte im Vergleich zum Vormonat. Binnen Jahresfrist ist der Wert jedoch um 15,5 Prozentpunkte gestiegen, so das Ifo-Institut. (apa/reuters)