Demnach umfasst das durchschnittliche Wohnprojekt im Burgenland 16 Wohneinheiten mit einer Nutzfläche von im Durchschnitt 69 Quadratmetern. 87 Prozent der Wohneinheiten weisen Freiflächen wie Gärten, Loggien, Balkone oder Terrassen auf. 81 Prozent der Wohneinheiten sind Wohnungen.
In der Steiermark beträgt der Anteil an Häusern (Reihen-/Doppelhaus-Projekte) bei Neubauprojekten von Bauträgern lediglich zwei Prozent. Ein typisches steirisches Wohnbauprojekt stellt sich bei 600 ausgewerteten Projekten mit insgesamt rund 24.000 Wohneinheiten folgendermaßen dar: 38 Wohneinheiten gibt es pro Projekt, die Wohnnutzfläche liegt im Durchschnitt bei 62,1, Quadratmetern. 94 Prozent der einzelnen Wohnungen haben Freiflächen mit einer durchschnittlichen Größe von 11,2 Quadratmetern. Auffällig ist der geringe Anteil an Loggias, aber ein hoher an Balkon und Garten.
Interessant ist der Vergleich der beiden Bundesländer mit Wien. In der Kategorie „Wohneinheiten pro Großprojekt“ weist das Burgenland mit 16 Wohneinheiten pro Groß-Projekt erwartungsgemäß den geringsten Wert auf. Im Vergleich zu Wien entspricht das nur knapp einem Viertel. In der Bundeshauptstadt werden im Durchschnitt 60 Wohneinheiten pro Projekt errichtet. In der Steiermark sind es 38.
Ein großer Unterschied zwischen den einzelnen Bundesländern liegt im Engagement der gemeinnützigen und der gewerblichen Bauträger: Im Burgenland werden 84 Prozent der Wohnbauten (Eigentum und Miete) von gemeinnützigen Bauträgern errichtet. In Niederösterreich sind es immerhin noch 64 Prozent, in der Steiermark nur noch 34 Prozent, in Wien lediglich 33 Prozent.
Dazu sagte Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe in der WK Wien: Im Burgenland und in Niederösterreich haben die gewerblichen Bauträger keinen Zugang zur Wohnbauförderung.
Die günstigsten Wohnungen gibt es derzeit in der Steiermark mit einem Durchschnittspreis von 213.400 Euro, danach folgt das Burgenland mit 274.350 Euro und schließlich – erwartungsgemäß – Wien mit einem durchschnittlichen Preis von 363.000 Euro.
Im Burgenland sind die wenigen zum Eigentumserwerb angebotenen Wohnungen kleiner, aber teurer als in der Steiermark, erläuterte Exploreal-Experte Matthias Grosse.
Die meisten Projekte in der Steiermark werden in Graz und Umgebung errichtet, in Burgenland ist es die Region Eisenstadt, gefolgt von Neusiedl am See. Interessant auch der Vergleich nach dem Jahr der Fertigstellung: Diesbezüglich sind 2020 und 2021 für Wien die stärksten Jahre, während im Burgenland das heurige Jahr herausragt und die Wohnbautätigkeit 2021 schon wieder abebbt. Die Steiermark hingegen zeigt ein aufsteigendes Bild von 2020, 2021 und darüber hinaus.
Daher plant die burgenländische Landesregierung rund ein Jahr nach dem Beschluss für ein neues Raumplanungsgesetz nun eine Novelle. Ziel sei es, ein Explodieren der Grundstückspreise zu verhindern, finanzierbares Bauen zu ermöglichen und so auch Abwanderung hintanzuhalten.
Die gesamte Präsentation zur aktuellen Studie „Wohnbauprojekte in der Steiermark und im Burgenland - Auswertung der Bauträgerdatenbank“ finden Sie unter https://tinyurl.com/y3ozxum7