Seit seiner Gründung erwirbt der National Trust Ländereien und Bauten. Mittlerweile betreut er eine Vielzahl an Objekten verschiedenster Funktionen und Bauweisen, welche die Geschichte und Entwicklung des jeweiligen Standortes repräsentieren sollen. Als Basis für die Erhaltung volkstümlicher Gebäude hat der National Trust zwei Konservierungsgrundsätze erarbeitet. Diese entstanden in internen Arbeitsgruppen und umfassen die gesamte Bandbreite der Konservierungsaktivitäten des Trusts – also sowohl diese des kulturellen Erbes als auch die des Naturerbes. Für das Projekt „Begutachtung volkstümlicher Bauwerke“ (BVB) sind die Konservierungsgrundsätze Signifikanz und Verantwortlichkeit von entscheidender Bedeutung.
Im Besitz des National Trusts finden sich Orte großer Komplexität und Wichtigkeit. Ihre Bedeutung umfasst den kulturellen, natürlichen, materiellen und immateriellen Wert des Gebäudes. Die Objekte haben zumeist nationale sowie internationale Widmungen und bringen den Charakter jedes Standorts erst richtig hervor. Aus all diesen Aspekten ergibt sich die „Seele“ des Objektes. Dessen Signifikanz und damit auch dessen Relevanz, muss regelmäßig neu evaluiert werden, um neuen Werten und Erkenntnissen gerecht zu werden. Denn: Für den National Trust ist es wichtig, das Wissen zu erweitern und vorgefasste Meinungen immer wieder zu hinterfragen. Begutachtungsergebnisse mit hohem Informationsgehalt führen zu Managemententscheidungen, welche den Erhalt der Signifikanz für kommende Generationen garantieren können.
Unser Vermächtnis für die Zukunft wird durch die Aufzeichnung der aktuellen Aktivitäten genauso gewährleistet wie durch die Orte und Objekte, die der National Trust durch seine Arbeit erhält und weitergibt. Die betrieblichen Erinnerungen und deren öffentliche Zugänglichkeit gewährleistet, dass die heutige Generation – Kollegen, Unterstützer und die gesamte österreichische Bevölkerung – sich über die volkstümlichen Gebäude informieren und damit auseinandersetzen können. Durch das Teilen des Wissens und der Entscheidungen des National Trusts, wird dieser transparenter und nachvollziehbarer. Für mögliche Interessenten wird es damit leichter, die Konservierung eines Gebäudes zu verstehen und möglicherweise im eigenen Bestand umzusetzen.
Der Trust unternahm zwischen der Mitte der 1980er und der 1990er Jahre eine umfassende Bestandsaufnahme aller volkstümlichen Objekte in seiner Obhut. Mark Newman, einer der Regionalarchäologen des National Trusts, evaluierte die Information der „BVB“ und schätzte den Gesamtwert des Bestands damals auf 8,6 Millionen Pfund. Newmans Bericht identifizierte 8.813 „BVB“-Dokumente in den Geschäftsstellen des Trusts. Diese Dokumente befanden sich in unterschiedlichen Archivierungsphasen, von einigen waren Sicherheitskopien angelegt worden, von anderen nicht. Es gab kein standardisiertes Verfahren zur Ablage, zur sicheren Aufbewahrung oder für den Zugriff auf diese Dokumente. Der Trust hatte bis zu diesem Zeitpunkt massiv in das Sammeln von Daten, jedoch nur minimal in die Datenspeicherung investiert, woraus der Bedarf für das Projekt „BVB“ erst entstand.
Aufbauend auf erfolgreiche Pilotprojekte sollte die „BVB“ den Bestand der restlichen Regionen einscannen. Die digitalisierten „BVB“ wurden dann zentral unter einem einheitlichen Ablagesystem gespeichert. Früher eingescannte „BVB“ werden in das PDF-Format konvertiert und konform der Standardkonvention umbenannt. Außerhalb der Tragweite dieses Projektes werden die Dateien dem Güterstand (Property System) und den Aufzeichnungen der historischen Bauten und Monumente (HBSMR) beigefügt.
Das Projekt scannte die restlichen „BVB“ der übrigen Regionen ein. Die digitalisierten „BVB“ sind jetzt zentral unter einem einheitlichen Ablagesystem gespeichert. Trotz des erfreulichen Outputs des Projekts wurde das Budget von 60.000 Pfund nicht erschöpft.
Das Ergebnis des Projektes umfasst 6.600 Begutachtungen volkstümlicher Bauwerke, die den Mitarbeitern des Trusts zur Verfügung stehen und für zukünftige Generationen bewahrt werden. Der Abschluss dieses Projektes bedeutet, dass der National Trust
Die vorher unbekannte Anzahl der endgültigen Begutachtungen erschwerte die Budgetierung des Scan-Prozesses.