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Bei Galeria soll im Jänner Klarheit über Standorte herrschen

Insolventer Warenhaus-Riese plant massiven Umbau und deutliche Reduktion der Filialstruktur
Amelie Miller
Galeria
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Beim insolventen Warenhaus-Riesen Galeria Karstadt Kaufhof des Tiroler Investors Rene Benko soll im Jänner Klarheit darüber herrschen, welche der 131 Warenhäuser die Pforten schließen müssen. "Welche Häuser geschlossen werden, steht heute noch nicht fest", sagte Galeria-Sanierungsexperte Arndt Geiwitz am Donnerstag. "Wir gehen davon aus, dass es im Laufe des Januars des kommenden Jahres Klarheit darüber geben wird."

Dazu will er auch Gespräche mit den Vermietern der Warenhäuser führen. Galeria fordere von den Vermietern "Engagement und Entgegenkommen", erklärte der Konzern.

Mit Lieferanten und Dienstleistern haben das Galeria-Management, der Generalbevollmächtigte und der Sachwalter bereits Gespräche geführt und den Regelbetrieb des Konzerns gesichert. Die Warenversorgung funktioniere - und auch die Vorbereitungen für das wichtige Weihnachtsgeschäft seien abgeschlossen, sagte Galeria-Chef Miguel Müllenbach.

Galeria Karstadt Kaufhof plant "einen massiven Umbau seiner Warenhäuser und eine deutliche Reduktion der Filialstruktur sowie die Umsetzung eines modernen Warenhaus-Konzepts", erklärte der Konzern. Auch die Töchter aus den Bereichen Gastronomie und Lebensmittel sollen zudem im Zuge von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung saniert werden. Das zuständige Amtsgericht Essen habe einem entsprechenden Antrag stattgegeben.

Galeria hatte ein Schutzschirmverfahren beantragt, das Ziel ist dabei die wirtschaftliche Gesundung des letzten deutschen Warenhaus-Riesen. Wirtschaftsprüfer Geiwitz ist dabei als Sanierer engagiert. Wie 2020, als die Corona-Pandemie Galeria bereits in Schieflage gebracht hatte, soll der Düsseldorfer Jurist Frank Kebekus den Prozess als Sachwalter begleiten.

Galeria hatte in der Coronakrise Federn gelassen, nun leidet die Kette unter den steigenden Energiepreisen und der schlechten Stimmung der Konsumenten in der Bundesrepublik. Davon unabhängig steht der Konzern aber seit Jahren durch Konkurrenz der Online-Händler von Amazon bis Zalando unter Druck. Der Konzern hatte in dem von den Corona-Lockdowns geprägten Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende September) 622 Millionen Euro Verlust geschrieben und rechnete auch für 2021/22 mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenverlust. (apa/reuters)