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Bestbieter für neue Wiener Mehrzweck-Arena verkündet

Projekt in Neu Marx mit einer Kapazität für zumindest 20.000 Besucher - Nachprüfungsanträge beim Verwaltungsgericht laufen
Patrick Baldia

Die neue Wiener Indoor-Multifunktionsarena, die in Neu Marx entstehen soll, wird mit der OVG Bristol mit Sitz in London umgesetzt. Sie sei als Bestbieter aus dem Vergabeverfahren hervorgegangen, wurde am Dienstag von der Wien Holding mitgeteilt, und nun strategischer Partner für Planung, Errichtung, Betrieb und Finanzierung des Projekts. Es handle sich um ein Konzernunternehmen der Oak View Group aus den USA, dem weltweit größten Developer von Entertainment- und Sportarenen.

Geplant ist, eine Mehrzweck-Halle mit einer Kapazität von zumindest 20.000 Gästen zu errichten, als Gesamtkosten sind 384 Millionen Euro veranschlagt. "Die Finanzierung der Arena wird zum größten Teil von der OVG übernommen. Jener Betrag, mit dem sich die Stadt Wien an der Errichtung beteiligen wird, liegt auf Basis des Letztangebotes im zweistelligen Millionenbereich", berichtete die Wien Holding. Bei Baubeginn im Jahr 2025 sei die Fertigstellung bis Ende 2029 vorgesehen.

Gegen die Zuschlagsentscheidung wurden beim Verwaltungsgericht Wien zwei Nachprüfungsanträge und Anträge auf Untersagung des Vertragsabschlusses eingebracht. Bei Vergabeverfahren dieser Komplexität und Dimensionen müsse mit einer Verfahrensdauer von mehreren Monaten gerechnet werden, hieß es. Im Zeitplan sei dies berücksichtigt. "Abhängig von der Entscheidung des Verwaltungsgerichts Wien ist mit einem Vertragsabschluss nach Abschluss der Projektvorbereitungsphase im vierten Quartal 2023 zu rechnen." Dann sei auch, voraussichtlich im Herbst, eine Präsentation des Gesamtprojektes mit dem Bestbieter geplant. Der Stadtrechnungshof hatte im November 2021 Verzögerungen und damit einhergehend steigende Kosten kritisiert.

Die Arena soll für Großveranstaltungen in den Bereichen Konzert, Show, Entertainment und Sport dienen. Schon 2019 wurde die Standortentscheidung getroffen, 2020 ein Architekturwettbewerb durchgeführt und im Jänner 2022 das zweistufige EU-weite Verhandlungsverfahren bekannt gemacht. Zwei zuletzt verbliebene Bieter gaben fristgerecht bis 14. Juni 2023 ihr Letztangebot ab. Digitale Interaktion solle "ebenso selbstverständlich sein wie ein besonderes Gastronomieerlebnis und hochwertige Retail- und Merchandisebereiche", hieß es unter anderem zu den Anforderungen. Nachhaltigkeit, Ökologie und Klimaschutz seien weitere zentrale Vorgaben, "zumindest der Klimaaktiv Gold Standard ist zu erreichen".

OVG hat laut Wien Holding als weltweit größte Entwicklerin und Betreiberin von Venues für Entertainment und Sport mehr als 300 solcher Anlagen im Portfolio. Zu den Vorzeigeprojekten zählen die 2022 eröffnete Climate Pledge Arena in Seattle (USA) und die Budweiser Gardens in London (Ontario/Kanada).

Als Subunternehmerin an Bord sei die heimische Bauunternehmung Granit Gesellschaft mbH. Für den Bereich Ergänzende Kooperation/Planung wurden die renommierten Populous Architects aus London namhaft gemacht. Die OVG kooperiere zudem eng mit Live Nation, dem größten Entertainment-Anbieter weltweit. (apa)