Die Flächenproduktion auf dem Wiener Büromarkt befindet sich im zweiten Halbjahr auf einem neuen Rekordhoch. Die Büromarktberichte der führenden Makler weisen für das heurige Jahr eine Fertigstellung von Büroobjekten mit einer Gesamtnutzfläche von rund 260.000 Quadratmeter, das höchste Fertigstellungsvolumen an Büroflächen seit mehr als zehn Jahren, aus. 235.000 Quadratmeter davon entfallen alleine auf das vierte Quartal. Die Neuflächenproduktion erreicht damit ihren Höhepunkt. 2019 wird das Neubauvolumen mit ca. 46.000 Quadratmeter neuen Büroflächen dafür wieder deutlich niedriger ausfallen. Umso bemerkenswerter ist es, dass dieser Schub an Neubauobjekten bereits in einem Ausmaß von teilweise über 70 Prozent vom Markt absorbiert worden ist und die Leerstandsrate im Gesamtmarkt aktuell nur bei 5,1 Prozent liegt.
Also: Alles eitel Wonne, Sonnenschein?
Auf den ersten Blick ja. Doch wenn man das Marktumfeld genauer betrachtet, sollten die Marktteilnehmer beginnen, sich sorgen zu machen. Denn der überwiegende Teil der Neuvermietungen ist Unternehmen geschuldet, die ihren Standort wechseln und diesen Umzug auch gleich zum Anlass nehmen die Flächen zu konsolidieren. Wie zum Beispiel Austro Control und Asfinag, die nach Fertigstellung in den Austro Tower ziehen. Diese Phase wird wohl oder übel einmal zu Ende gehen. Zudem spielt sich der Boom in zumeist etablierten Büroclustern ab. Brauchen wir einen Netto-Zuwachs an Büroflächen? Ich wüßte nicht warum. Echte Neuvermietungen finden kaum statt. Nur wenige neue Unternehmen verirren sich nach Österreich. Seine Funktion als Hub nach Osteuropa hat Österreich längst verspielt und dass Österreich zu den Gewinnern des BREXIT zählen wird, glaubt wohl niemand mehr. Wien – und damit Österreich droht den Anschluss zu verlieren. Aber. Wir wissen. Wien ist anders!