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Brenner Basistunnel: "Wilma" und "Olga" nehmen Arbeit auf

Die beiden Tunnelbohrmaschinen haben 7,5 Kilometer in Richtung Innsbruck zu bewältigen - 15 Monate dauerte ihr Zusammenbau
Patrick Baldia
BBT SE
Andrehfeier für "Olga" und "Wilma" beim Brenner Basistunnel (v.l.n.r.): Arno Kompatscher (LH Südtirol), Martin Gradnitzer (Vorstand BBT), Barbara Thaler (Tunnelpatin), Gilberto Cardola (Vorstand BBT), Anton Mattle (LH Tirol)
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© Jan Hetfleisch

Im Brennerbasistunnel (BBT) haben am Mittwoch die letzten beiden der insgesamt neun Tunnelbohrmaschinen im größten Baulos auf österreichischer Seite des BBT ihre Arbeit aufgenommen. Die beiden Maschinen namens "Wilma" und "Olga" sollen eine Strecke von 7,5 Kilometern in Richtung Innsbruck vorantreiben, teilte die Errichtergesellschaft BBT-SE in einer Aussendung nach der Andrehfeier mit. Der Zusammenbau der Tunnelbohrmaschinen nahm 15 Monate in Anspruch, hieß es.

Die Montage von "Wilma" und "Olga" sei sehr aufwendig gewesen und sei "in einer extra dafür angefertigten Kaverne mit bis zu 20 Metern Höhe" erfolgt. Dafür waren mehrere Gewerke nötig, nun habe sich die "Fabrik im Berg" offiziell verabschiedet und die Tunnelbohrmaschinen starten mit ihrer Arbeit im größten Baulos auf österreichischem Projektgebiet (H53 Pfons-Brenner).

Die Andrehfeier wurde indes nur einen Tag nach dem Durchschlag eines Haupttunnels zwischen den Baulosen Sillschlucht-Pfons und der Sillschlucht unter Beteiligung von Polit-Prominenz begangen. Die Landeshauptleute von Tirol und Südtirol, Anton Mattle (ÖVP) und Arno Kompatscher (SVP), betonten die hohe Bedeutung des BBT für die Europäische Verkehrspolitik. Mattle mahnte jedoch - wohl in Richtung Deutschland - den Bau der nötigen Zulaufstrecken ein: "Der BBT kann seine volle Wirkung nur dann entfalten, wenn nördlich und südlich von Tirol auch die notwendigen Zulaufstrecken fertig sind."

Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Union legten indes ein Bekenntnis für den BBT ab. Der Baubeginn am Baulos Pfons-Brenner sei ein "wichtiger Meilenstein für die Fertigstellung" des Tunnels, meinte Magda Kopczynska, Generaldirektorin der EU-Generaldirektion für Mobilität und Verkehr (DG MOVE). Paloma Aba Garrote von der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Agentur und Umwelt (CINEA) sah den BBT "im Mittelpunkt der Europäischen Verkehrspolitik."

Der BBT verläuft auf 55 Kilometern zwischen Innsbruck und dem Südtiroler Franzensfeste und gilt als Kernelement der neuen Bahnverbindung von München bis Verona. Nach Fertigstellung und geplanter Inbetriebnahme im Jahr 2032 wird der flach verlaufende Eisenbahntunnel nach Angaben der ÖBB mit 64 Kilometern "die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt" sein. Der Tunnel bildet zudem ein Kernstück des TEN-V Kernnetzkorridors Skandinavien-Mittelmeer. (apa/red)