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Britische Immokäufe eingebrochen

Nach dem Auslaufen von Steuernachlässen sind die Immobilienkäufe in Großbritannien um mehr als die Hälfte eingebrochen. Im Juli fiel ihre Zahl um 63 Prozent zum Vormonat auf 73.740, wie das Finanzamt am Dienstag in London mitteilte.
Michael Neubauer
London
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Finanzminister Rishi Sunak hatte im Juli 2020 die Steuer auf den Erwerb von Wohnungen bis zu einer Summe von 500.000 Pfund (knapp 584.000 Euro) für ein Jahr ausgesetzt, um den Einbruch bei den Immobilienverkäufen angesichts der wirtschaftlichen Verunsicherung durch die Coronakrise zu stoppen.

Die Steuerbefreiung in dieser Höhe ist inzwischen ausgelaufen. Käufer in England und Nordirland können bis Ende September nur noch von einer Befreiung bis 250.000 Pfund profitieren, während diese in Wales Ende Juni und in Schottland sogar schon im März ganz auslief. Viele Briten wollten daher noch im Juni ihre Immobiliengeschäfte unter Dach und Fach bringen.

Das hat die Preise so stark steigen lassen wie seit rund 17 Jahren nicht mehr. Sie zogen im Juni um durchschnittlich 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat an, wie das Statistikamt ermittelte. Viele Briten suchten nach geräumigeren Wohnungen, da Homeoffice seit Ausbruch der Pandemie üblich und der Platzbedarf zu Hause gestiegen ist. Besonders kräftig waren die Hauspreise im Juni im Nordwesten Englands geklettert. Hier lag das Plus bei 18,6 Prozent. In der Hauptstadt London nahmen sie dagegen nur um 6,3 Prozent zu. (apa)