Für die Zeit nach der Corona-Pandemie hat JLL in einer Studie drei Szenarien konzipiert, die eine Bandbreite möglicher Entwicklungen in der deutschen Büroarbeitswelt abbilden.
Klar ist, dass sich die Änderungen bei den Büros und Arbeitskonzepten über einen längeren Zeitraum vollziehen werden. Die auf den Annahmen basierenden Statistiken hingegen nehmen das Ergebnis bezüglich der belegten Bürofläche bereits vorweg, ohne Berücksichtigung sonstiger Einflüsse und Entwicklungen. Ansonsten käme eine zeitlich unmittelbare Reduktion der belegten Fläche um 23 Prozent (in Szenario 1) beispielsweise in Frankfurt einem Anstieg des Leerstandsvolumens um das Fünffache auf dann 3,2 Millionen Quadratmeter gleich. Die Leerstandsquote würde so von derzeit rund sechs Prozent auf dann 27 Prozent ansteigen.
Im Szenario 1 geht der Büroflächenbedarf deutlich zurück, während die Wohnungsnachfrage am Ort des Büros durch die beschriebenen Effekte leicht bis moderat sinkt. Im Szenario 2 geht der Büroflächenbedarf moderat, und die Wohnungsnachfrage minimal zurück.
Im Szenario 3 steige die Büroflächennachfrage sogar an, und die Wohnungsnachfrage bleibe unverändert.
„Die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit messen wir dem Szenario 2 bei. Die Büroflächennutzer werden auch nach der Akut-Phase von Corona weiterhin kostensensibel bleiben und u.a. Einsparungen im Immobilienbereich prüfen. Gleichwohl könnten einige Firmen die Arbeitsplatzdichte mittel- bis langfristig etwas verringern, und zwar nicht nur mittels temporärem Remote Working, sondern dauerhaft, das heißt entweder bei gleicher Mitarbeiterzahl mehr Quadratmeter nutzen, oder bei leicht reduzierter Mitarbeiterzahl die Gesamtbürofläche unverändert belassen,“ erläutert Helge Scheunemann, Head of Research JLL Deutschland.