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Büromarkt: St. Petersburg

Stabil auf niedrigem Niveau. Im Vergleich zu Moskau hat der Officemarkt geringere Schwankungen bei Leerstandsraten und Mietpreiseinnahmen...
Harry Weber

Stabil auf niedrigem Niveau. Im Vergleich zu Moskau hat der Officemarkt geringere Schwankungen bei Leerstandsraten und Mietpreiseinnahmen...

In der mit 5 Millionen Einwohnern viertgrößten Stadt Europas und nach Moskau zweitgrößten Stadt Russlands, der nördlichsten Millionenstadt der Welt und ehemaligen Hauptstadt des Russischen Kaiserreiches standen Ende 2014 2,3 Millionen Quadratmeter Büroraum der Kategorien A und B zur Verfügung, wobei 38,2 Prozent davon in Kategorie A ausgeführt waren.

212.000 Quadratmeter Büroflächen - 2013 waren es 218.000 Quadratmeter - wurden im letzten Jahr fertiggestellt. Die Tatsache, dass im Vergleichszeitraum 214.000 Quadratmeter vom Markt aufgenommen wurden, erklärt die mit 11,8 Prozent im Vergleich zu Moskau geringe Leerstandsrate zu Jahresende 2014. Für das Jahr 2015 wird alleine aufgrund 30 fertig zu stellender Großprojekte, mit deren Bau in den Jahren 2013 – 2014 begonnen wurde, eine Steigerung der neuen Büroflächen auf dem St. Petersburger Markt auf 324.000 Quadratmeter erwartet. Für 2016 wird ein signifikanter Rückgang neuer Flächen am Markt erwartet.

Interessant ist, wenn man anhand des Büroimmobilienmarktes in St. Petersburg die Dynamik der Mietpreisentwicklung betrachtet. Hier lässt sich feststellen, dass sich die Mieten in Rubel weiterhin beinahe konstant stabil entwickeln. Dies im Gegensatz zu Moskau, wo aufgrund der weit höheren Leerstandsrate auch die Mieteinnahmen pro Quadratmeter in Rubel rückläufig sind.

Betrachtet man hingegen die Mietendynamik in US-Dollar im Vergleich zur Wechselkursrate Rubel/Dollar, lässt sich leicht zumindest ein Grund erahnen, warum sich ausländische Investoren derzeit eher zögerlich betreffend neue Projekten verhalten. Für Vermieter von Büroimmobilien, die in Dollar kalkulieren und bilanzieren, hat der Rubelverfall im zweiten Halbjahr 2014 fatale Folgen mit Einnahmenrückgängen um die 30 Prozent. Nicht ganz so prekär zeigt sich die Situation im Vergleich zum Euro, da dieser im selben Zeitraum im Vergleich zum Dollar ebenso stark gefallen ist und somit der Rubel zum Euro weniger verloren hat.

Ein Blick auf die einzelnen Bezirke von St. Petersburg zeigt im Vergleich zu Moskau eher geringere Schwankungen bei Leerstandsraten (zwischen 7 und 20 Prozent) und Mietpreiseinnahmen (zwischen 170 und 290 Dollar pro Quadratmeter und Jahr).

Erfolgreicher Deal

Im ersten Quartal 2015 konnte der in Wien und Warschau börsennotierte Hotelbetreiber und Immobilienentwickler Warimpex den Verkauf zweier Bürotürme in der Airportcity St. Petersburg nun doch erfolgreich abwickeln. Der Kaufpreis beträgt 70 Mio. Euro. Der bereits im November unterzeichnete Deal drohte zwischenzeitlich wegen des Rubelverfalls zu scheitern. Käufer ist eine Tochtergesellschaft des russischen Pensionsfonds Blagosostoyanie. Veräußert wurden die beiden Gebäude namens „Jupiter1“ und „Jupiter2“ vom Joint Venture Zao Avielen A.G. der österreichischen Immobilienentwickler Warimpex (55 Prozent), CA Immo Group (35 Prozent) und UBM (10 Prozent). Die Gesamtfläche beträgt den Angaben zufolge rund 16.800 Quadratmeter und ist seit rund zwei Jahren an den russischen Energiekonzern Gazprom voll vermietet.

Das Projekt „Zeppelin“ - ebenfalls ein Büroturm in der Airportcity St. Petersburg - werde im Sommer dieses Jahres fertig. Er soll 2016 verkauft werden. Interessenten dafür gebe es bereits.

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