„Der Wiener Büromarkt hat den markanten Konjunkturabschwung in Folge der Coronapandemie 2020 überraschend gut verdaut und mit einer Neuvermietung von insgesamt 210.000 Quadratmeter nach 220.000 Quadratmeter im Jahr 2019 in etwa das vor dem Coronaausbruch erwartete Niveau erreicht“, berichtete diese Woche EHL Gewerbeimmobilien Geschäftsführer Stefan Wernhart. Ausgehend von dieser soliden Basis ist auch für 2021 keine Büromarktkrise in Sicht: In der ersten Jahreshälfte ist zwar mit einer reduzierten Vermietungsaktivität zu rechnen, wenn die nun anlaufenden Impfungen die Rückkehr zur Normalität ermöglichen, sollte die Nachfrage aber rasch wieder auf das Vorkrisenniveau zurückkehren. Viele Wenn und Aber drängen sich auf.
Überraschend gut verdaut? 61 Prozent der Vermietungsleistung (befeuert durch die Anmietung von 53.000 Quadratmeter durch die ÖBB) entfiel 2020 auf den öffentlichen Sektor. 2019 lag dieser Wert mit 30 Prozent, deutlich darunter.
Es darf nicht davon ausgegangen werden, dass der öffentliche Sektor 2021 ähnlich starke Ambitionen zeigen wird wie 2020. Die allgemeine Wirtschaftslage lässt ebenfalls kaum Spielraum für überbordenden Optimismus. Abwarten, heißt die Devise. Die wenigsten Unternehmen haben wohl ausreichend Muse über Ortsveränderungen nachzudenken. Eine Gründerwelle wird wohl auch ausbleiben. Keine Frage – und das lässt Platz für zurückhaltenden Optimismus – qualitativ hochwertige Büroflächen werden auch in Zukunft gebraucht. Egal, ob es sich beim Home-Office um einen kurzfristigen vorübergehenden oder doch längerfristigen nachhaltigen Trend handelt.