„Dieser Rückgang ist auch auf die COVID-19-Entwicklungen zurückzuführen, allerdings ist das geringe Neuflächenangebot primär dafür ausschlaggebend“, so Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE Österreich, der darauf verweist, dass keine andere europäische Hauptstadt über ein so geringes Neuflächenangebot wie Wien verfügt.
Lediglich rund 2,7 Prozent am Gesamtbestand von Büroflächen wurden bzw. werden in den Jahren 2019 bis 2021 errichtet. Zum Vergleich: in Mailand sind 4,3 Prozent der Flächen neu, in Berlin knapp 10 Prozent und in Warschau ca. 16,6 Prozent.
Der Leerstand befindet sich in Wien mit aktuell 4,7 Prozent auf niedrigem Niveau und sollte sich auch Ende 2020 bzw. 2021 aufgrund von noch nicht vermieteten Neuflächen kaum verändern, da das geplante Fertigstellungsvolumen bereits vor der Krise gering war. Die wenigen neuen Flächen, die auf den Markt kommen, werden zum größten Teil durch frühzeitig abgeschlossene Vorvermietungen absorbiert. Die Mieten für Büroflächen sollten aufgrund des bereits nachhaltigen Mietniveaus in Wien stabil bleiben.
In den kommenden Monaten erwarten wir den Abschluss mehrerer Neuvermietungen, da laufende Anmietungsprozesse weitergeführt werden. Aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Perspektiven in vielen Branchen werden neue Flächengesuche seit Mitte März nur sehr eingeschränkt am Markt platziert. Dieser Rückgang wird allerdings erst im zweiten Halbjahr 2020 sowie Anfang 2021 Einfluss auf die Vermietungsleistung haben.
Der aktuelle – der Krise geschuldete – Trend des Home Office ist ein starker Impuls zur Popularisierung dieses New Work Models. Damit einher geht die wachsende Digitalisierung in Österreichs Arbeitswelt.
„Positive Erfahrungen mit dem Home Office könnten langfristig die Attraktivität und Flächeneffizienz von flexiblen Büronutzungskonzepten wie Desksharing und Activity-Based-Working erhöhen“, fasst Schild die Trends am Büromarkt zusammen.