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buildingSMART Austria sichert Qualität des Baustoffs Holz

Die Produktnachverfolgung von Holz wäre nur ein Schritt von vielen, mit denen Österreich zu einem Wissens-Weltmarktführer im Bereich Holz werden könnte, ist sich Alfred Waschl, Vorstandvorsitzender buildingSMART Austria sicher.
Amelie Miller
Illse Wallensteinhaus
Illse Wallensteinhaus
© Hannes Buchinger

„Schon bei der Ernte des Holzes im Wald kann der Baumstamm mit Hilfe eines Chips identifizierbar gemacht werden“, erklären IT-Experten und fügen das Beispiel der Chips für Hunde, Katzen oder zuletzt von Corona-Geimpften in Schweden an. Dank eindeutiger Koordinaten aus dem GPS und/oder GIS, wäre so auch klar, von welchem Standort das Holz genau stammt. Der Transport wird in Echtzeit nachvollziehbar. Im Sägewerk wird der Chip schließlich auf die Brettanzahl z.B. durch QR Codes erweitert, damit wird jedes Brett eindeutig seinem Ursprungsort zuordenbar. Ähnlich wie beim Wein könnten Premiumlagen zu besonderen Qualitätsmerkmalen werden und Regionalität und Nachhaltigkeit würden erstmals wirklich nachvollziehbar sein.

Für eine moderne BIM Planung bieten sich die verschiedenen Add-Ons der großen Softwarehersteller an (zusätzliche Add-Ons für Design for Manufactoring and Assembly). BuildingSMART Austria beteiligt sich aktiv an der Weiterentwicklung von IFC 4 für den Holzbau. Dieses Format ist ein Eckpfeiler für das digitale Planen, Bauen und Betreiben. Der konsequente und verlustfreie Datenaustausch innerhalb von BIM Holzbauprojekten über die IFC Schnittstelle wird damit optimiert. Dank der durchgängigen Transparenz und der Digitalisierung ist weiters die Basis für die ESG-konforme Wertschöpfung gegeben.

Best Practice Ilse Wallenstein Haus

Das Ilse Wallentin Haus – der BOKU Wien, errichtet von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG)– wurde als Bibliotheks- und Seminarzentrum konsequent entlang eines digitalen Planungsprozesses entwickelt. Und wurde nicht zuletzt deswegen mit 965 von 1000 möglichen Punkten mit dem Klima aktiv Gold Standard bewertet. Der nachwachsende und CO2-speichernde Baustoff Holz eignet sich speziell wegen der Vorfertigung von Holzbauteilen, die in ihren innovativen Techniken und Verfahren dem herkömmlichen Mauer- und Betonbau voraus sind.

Der Holzanteil für die oberen Geschoße liegt bei stattlichen 78 %, was auf das komplett sichtbare Holztragwerk zurückzuführen ist. Für die beteiligten Holzlieferanten ist das digitale Arbeiten selbstverständlich. Das Ilse Wallentin Haus hat aber in dieser Beziehung noch mehr zu bieten: So liefern Sensoren während des Transportes des Holzes von Ybbs an der Donau nach Wien permanent Daten über die aktuellen Umgebungstemperaturen bzw. die entsprechenden Feuchtigkeitswerte oder möglicherweise schädigenden Erschütterungen. Solche Daten sind zwar eher für den Überseetransport interessant, aber die Initiative zeigt, wohin der Weg geht. Außerdem kann man mit einer Track & Trace-Funktion auch darstellen, wo sich die Ladung gerade befindet oder wie lange sie noch zur Baustelle braucht. Mit einem weiteren QR Code hat die Firma Stora Enso eine App geliefert, die den genauen Einbauort als 3D-Modell zeigt und damit Informationen wie Gewicht, Größe etc. exakt darstellt. Damit werden Fehlerquellen reduziert. Mit Sensoren kann man auch nach dem Einbau wichtige Daten aufnehmen wie z.B. Temperatur etc. Das gilt dann auch für den Betrieb, wo Sensoren die Oberflächenveränderung durch z.B. Luftfeuchtigkeit darstellen. Geplant wurde das wegweisende Gebäude von SWAP Architekten und Delta.