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Bundesforste: Immobilienbereich sorgt für stabiles Ergebnis

Positive Entwicklung trotz Klimawandel - Fast 50 Prozent der Holzerntemenge Schadholz
Patrick Baldia
Wald
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Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) konnten auch 2022 die Erlöse steigern, führten die ÖBf-Vorstände Georg Schöppl und Andreas Gruber vor Journalisten aus. Die Betriebsleistung im Hauptgeschäftsfeld Forst, Holz und Jagd stieg laut vorläufigen Zahlen signifikant von rund 150 Mio. Euro 2021 auf 219,1 Mio. Euro.

Doch die Österreichischen Bundesforste, die rund zehn Prozent Österreichs verwalten, spüren den Klimawandel massiv: So waren im Vorjahr mit rund 940.000 Erntefestmetern fast 50 Prozent der Holzerntemenge Schadholz. Nicht nur der damit erzielte, niedrigere Preis, sondern auch die erhöhten Lagerkosten für Schadholz, die Kosten für die Bekämpfung des Borkenkäfers sowie die Infrastrukturschäden summierten sich im Vorjahr zu einem Schaden von rund 27,9 Mio. Euro, teilten die beiden ÖBf-Vorstände mit.

Der Bereich Immobilien, Tourismus und Wasser erzielte eine Betriebsleistung von 56,8 Mio. Euro. Dieses Geschäftsfeld komme auf ein durchschnittliches Wachstum von sechs Prozent jährlich und liefert seit Jahren den größten Anteil am operativen Ergebnis (EBIT). Damit sichere dieser Geschäftsbereich das Betriebsergebnis in Zeiten der Klimakrise ab. Bis 2025 soll die Betriebsleistung auf über 60 Mio. Euro steigen. Rund 4.150 Gebäude sind in der Verantwortung der ÖBf. Neben 37 Kapellen und kleinen Kirchen gehören auch fünf Schlösser, ein Stift und sechs Burgruinen zu den Bundesforsten.

Weiters zählen 3.600 Zweckbauten wie Forsthäuser, Jagd- und Bootshütten, Lager und landwirtschaftliche Gebäude zum Portfolio der ÖBf. Hinzu kommen 31 Bürostandorte sowie 446 Wohngebäude. Insgesamt gäbe es rund 27.000 Bestandsverträge. Wobei die ÖBf immer wieder neue Projekte entwickelt. Für 2022 bis 2026 sind insgesamt Investitionen von rund 50 Mio. Euro vorgesehen. Insgesamt dürfe jedoch nur weniger als ein Prozent der Fläche der Bundesforste versiegelt werden, betonte Schöppl. Bisher habe man 26 Projekte erfolgreich realisiert. In den letzten zehn Jahren wurden zudem 70 Gebäude rückgebaut und die Flächen rekultiviert.

Die Bundesforste verkaufen laut den Vorständen nur in Ausnahmefällen Gebäude oder Land. Schöppl und Gruber verweisen auf die Substanzerhaltungspflicht der Bundesforste. Jeder Verkauf mit einem Preis über 5.000 Euro müsse zudem vom Aufsichtsrat bewilligt werden. Es würden nur Klein- und Kleinstflächen zur Abrundung des Landbesitzes ge- oder verkauft, um wirtschaftlich sinnvoll nutzbare Flächen zu erhalten. In Summe werde daher immer darauf geachtet, dass die Fläche der Bundesforste eher wachse. Statt einem Verkauf würden eher Baurechtsverträge mit bis zu 100 Jahren Laufzeit abgeschlossen: Bisher gäbe es mehr als 600 dieser Verträge, die ebenfalls regelmäßige Erträge in die Kassen der Bundesforste spülen. (apa)