Der Tanz am Vulkan hat begonnen. Die Boote werden wieder größer. Für viele alte Hasen ein Zeichen, dass der nächste Crash nicht mehr lange auf sich warten lässt. Läuft alles wieder gleich ab? Die Preise werden in die Höhe geschraubt bis es nicht mehr geht und dann folgt der tiefe Absturz? Auf den ersten Blick ist man versucht zu sagen. Ja, das Szenario kennen wir. Auf den zweiten Blick aber müssen - oder dürfen - wir feststellen: Es ist alles anders. Im Gegensatz zum Vor-Lehman-Szenario wird der Markt mit viel weniger Fremdkapital geschmiert. Eigenkapital ist genug am Markt. „Wir haben drei Milliarden Euro Liquidität, die Veranlagung sucht“, erzählt Kirsten Felden, Senior Investment Manager bei Union Investment, die seit mehr als zehn Jahren erfolgreich im Immobilien-Investment engagiert ist. Allein es fehlen die Projekte, die auch genug Rendite bringen. Auch wenn hier die Investoren schon Abstriche machen und auch bei geringeren Renditen zuschlagen (müssen). Wenn man zu viel Liquidität hat, dann muss man den Fonds auch einmal kurzfristig schließen und kein zusätzliches Kapital einwerben. Auf Teufel komm raus zu investieren und sich mit immer weniger Rendite zufrieden zu geben, sei keine Lösung. Negative-Renditen schon gar nicht. Das ist kein Business-Modell. Auf jeden Fall wäre es eine Herausforderung für alle Werbe- und Marketing-Gurus. „Investieren Sie bei uns. Bei uns verliert Geld am langsamsten seinen Wert“. Da kann man sein Geld gleich unter der Matratze horten – was zugegen bei drei Milliarden Euro schwierig werden könnte. Eines steht fest: Einmal ist Schluss mit lustig. Dann nämlich wenn die Mieten nicht mehre so steigen können wie die Eigentumspreise. Spätestens hier werden die Investoren umdenken und wohl einsehen müssen, dass es ohne Rendite nicht geht. Sie werden sich andere, erfolgversprechendere Branchen suchen müssen. Dieser Zeitpunkt ist nicht mehr allzufern.
