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Causa Ohlsdorf - Rewe hat Interesse am Standort

Wie die Ohlsdorfer Bürgermeisterin Ines Mirlacher (SPÖ) dem ORF Radio Oberösterreich sagte, werde sich dort wohl die Rewe-Gruppe mit einer Erweiterung ihres Zentrallagers ansiedeln. Die Verhandlungen seien zu 99 Prozent abgeschlossen. Das Unternehmen sieht das jedoch nicht so.
Amelie Miller

Die Rewe-Gruppe hat direkt neben der gerodeten Fläche ihr Zentrallager. Dieses will sie offenbar erweitern. Zuvor hatte es Befürchtungen gegeben, der Handelsriese Amazon könnte sich für das Areal interessieren. Von Unternehmensseite hieß es, man sei "mit mehreren Liegenschaftsvertretern in Kontakt", um das österreichweite Netz an Lagerstandorten zu optimieren. Dazu gehörte auch der Standort Ohlsdorf. Die Gespräche würden aber ergebnisoffen geführt und Rewe erwarte sich "nach jetzigem Stand der Verhandlungen" keine zeitnahe Entscheidung.

Fritz Feichtinger (SPÖ), Bürgermeister der angrenzenden Stadtgemeinde Laakirchen, bezweifelt, dass durch die Erweiterung des Zentrallagers die 600 Arbeitsplätze, die immer wieder als Argument für die umstrittene Umwidmung ins Treffen geführt worden waren, geschaffen werden können.

Der Ex-Industrielle Hans Asamer hatte das Grundstück nach der Umwidmung mit hohem Gewinn an eine belgische Immobilienfirma weiterverkauft. Rund ein Drittel der Waldfläche hatte er zuvor von den Bundesforsten erworben. Wer das Areal künftig nutzen wird, war lange unbekannt. Vor allem die Grünen kritisieren die Umwidmung, denn im Verfahren habe es von der Fachaufsicht des Landes mehrere Versagungsgründe gegeben. Der zuständige oberösterreichische Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) wiederum versicherte, das Widmungsverfahren sei völlig rechtskonform abgelaufen. Er führt das öffentliche Interesse für das neue Betriebsbaugebiet ins Treffen.

"Um Waren aufzustapeln, ist ein riesiger Wald weggeschoben worden", ärgert sich der Grüne Landessprecher Landesrat Stefan Kaineder in einer Aussendung. Die prophezeiten bis zu 600 Jobs würden wohl eher nicht kommen, denn "Experten aus dem Lebensmittelgroßhandel rechnen bei einem voll automatisierten Lager mit 60 Arbeitsplätzen". Das Projekt entwickle sich somit nicht nur zu "einem raumplanerischen Desaster", sondern auch zu einem "wirtschaftspolitischen Bauchfleck".

Die NEOS-Nationalratsabgeordnete Karin Doppelbauer schlägt in dieselbe Kerbe: "Aus den groß angekündigten 600 Arbeitsplätzen, die entstehen sollten, wird wohl nichts." Was bleibe, seien 18 Hektar unwiederbringlich abgeholzter Wald. "Von der Abholzung profitiert hat die ÖVP, die ihrem Großspender zu einem Millionengewinn verholfen hat", so Doppelbauer. Der oberösterreichische NEOS-Landessprecher Felix Eypeltauer fordert politische Aufklärung und attackiert ebenfalls die ÖVP, die "Oberösterreich offenbar als ihren Selbstbedienungsladen" sehe. (apa)