London ist nach dem „European Hotels Destination Index“ der mit Abstand attraktivste Hotelmarkt für Investoren. Wien liegt in diesem Ranking auf Platz 15 von insgesamt 66 untersuchten Städten. Positiv bewertet werden in der österreichischen Hauptstadt vor allem der starke Zuwachs an Gästen, günstige Wechselkurse für eine Vielzahl an internationalen Gästen und das hohe Pro-Kopf-Einkommen. Dagegen wirken höhere Arbeitskosten, ein im Vergleich niedrigerer Umsatz pro verfügbarem Zimmer (Revenue per Available Room/RevPAR) sowie ein Mangel an Arbeitskräften dämpfend auf das Gesamtergebnis.
Die erstmals veröffentlichte, umfangreiche Analyse des internationalen Immobiliendienstleisters CBRE umfasst eine detaillierte, datengestützte Bewertung der wichtigsten Hotelinvestitionsmärkte in Europa und basiert auf einer Reihe wichtiger struktureller Marktfaktoren, makroökonomischer Fundamentaldaten und bestimmter qualitativer Merkmale.
„Der Index ist ein neuer Bezugspunkt für Investoren, die eine datengestützte Analyse von Märkten passend zu ihrer Anlagestrategie suchen. Seine Stärke liegt nicht nur in seiner Grundlage aus umfassenden historischen Daten, sondern auch in den zukunftsorientierten Prognosen der wichtigsten Ökonomen der Branche.“—Kenneth Hatton, Leiter Hotels, Europa bei CBRE
Im aktuellen Index befindet sich London unangefochten auf Platz eins. Die Gesamtpunkteanzahl der Stadt liegt rund 25 Prozent über der aller anderen Destinationen. Verantwortlich dafür sind im Wesentlichen die Faktoren Größe, Nachfrage und Liquidität. Der britischen Metropole folgt im Ranking Paris, das mit hohen Besucherzahlen und einer starken Leistung beim RevPAR punktet.
Fast die Hälfte der 30 führenden Märkte entfällt auf Südeuropa. Demzufolge verzeichnen Madrid, Barcelona, Lissabon und Mallorca Besucherzahlen, die 20 bis 30 Prozent über dem Durchschnitt liegen, während Rom, Mailand, Venedig und Florenz trotz moderater Liquidität bei Nachfrage und Preissetzungsmacht überdurchschnittlich abschneiden. Eine unerwartete Auffälligkeit im Ranking: Mallorca übertrifft Paris in Bezug auf die Anzahl der Hotelzimmer. Andere Urlaubsinseln wie Teneriffa und Gran Canaria rangieren ebenfalls im obersten Viertel, was auf ein anhaltendes Preiswachstum und ein begrenztes neues Angebot zurückzuführen ist.
Lifestyle- und Kultur-Städte wie Florenz oder Venedig bieten einen für Investoren interessanten Mix aus hoher Besucherdichte, einen hohen RevPAR und begrenzten Pipeline-Kapazitäten. Über alle Reiseziele hinweg machen die Ankünfte und die Gesamtzahl der Übernachtungen fast 70 bis 80 Prozent der Indexperformance aus, was den Zusammenhang zwischen der Dynamik des Tourismus und dem Vertrauen der Investoren unterstreicht.
Wien auf dem Weg zu neuem Rekordjahr
Aktuell ist Wien auf dem besten Weg weitere Rekorde im Tourismus zu verzeichnen. So konnte 2024 mit rund 18,9 Millionen Nächtigungen ein neuer Rekord registriert werden. Daran wird 2025 nahtlos anknüpfen, bereits im vergangenen September lag die österreichische Hauptstadt fünf Prozent über dem Vorjahreswert.
Die Hotelinvestitionen stiegen im ersten bis dritten Quartal 2025 auf 313 Millionen Euro – das entspricht einem Zuwachs von rund 100 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode.
„Heuer wurden bereits zahlreiche große Transaktionen wie beispielsweise der Verkauf des Marriott Vienna realisiert und derzeit sind mehrere Großprojekte auf dem Markt.“—Lukas Schwarz, Head of Investment bei CBRE
Die Spitzenrendite liegt aktuell bei 5,4 Prozent für Immobilien mit Betreibervertrag und bei 6,4 Prozent für Management-Verträge. Insbesondere im Luxus- und gehobenen Segment bleibt die Hotelpipeline gut gefüllt. Zuletzt wurde im Dezember das Mandarin Oriental Vienna im ehemaligen Handelsgericht in der Wiener Innenstadt eröffnet.