Während sich das Segment „Travel Retail“ voraussichtlich erst 2023/24 wieder erholt haben wird, ist der Bereich Food & Catering bereits wieder auf gutem Niveau, ebenso der Bereich Fashion, dessen Wachstum allerdings stark von E-Commerce beeinflusst ist, heißt es in der CBRE-Studie. Stichwort E-Commerce. In keinem Land der Welt ist dessen Siegeszug so weit fortgeschritten wie in Korea. Aktuell wird dort bereits 35 Prozent des Konsums über E-Commerce abgewickelt. Bis 2025 sollte dieser Anteil auf 45 Prozent steigen, so die Studienautoren. „E-Commerce wird überall wachsen, die Geschwindigkeit ist abhängig von einigen Treibern wie zum Beispiel dem Anteil an Stadtbevölkerung, Infrastruktur und Verbreitung von Kreditkarten“, hält Walter Wölfler, Head of Retail, CBRE Austria & CEE, fest.
Laut Wölfler haben sich die Beziehungen zwischen Mietern und Vermietern im Retail durch die Pandemie weltweit geändert. So würden etwa Mietverträge über kürzere Laufzeiten abgeschlossen und mit Klauseln zu Pandemien versehen. Mieter und Vermieter würden auch vermehrt gemeinsam bei Promotions und Kampagnen auftreten, um Kunden in die Einkaufszentren zu locken. „Wir stellen auch fest, dass die Vermieter darum kämpfen, Einsicht in die Online Umsätze ihrer Mieter zu erhalten. Dies passiert vor allem in all jenen Märkten, in denen E-Commerce einen Anteil von 20 Prozent und mehr hat“, so Wölfler.
Während Retailimmobilien in den vergangenen Jahren in der Gunst der Investoren stets auf dem zweiten oder dritten Rang lagen, war sie – bedingt durch die COVID-19-Pandemie – im ersten Halbjahr 2021 mit einem Anteil von rund zehn Prozent am globalen Investmentvolumen nur noch die viertstärkste Assetklasse. Davon wurde jedenfalls mehr als die Hälfte in Fachmarktzentren und Stand-Alone Objekte investiert. Die Renditen von Einzelhandelsimmobilien sind zuletzt weltweit auf durchschnittlich fünf Prozent gestiegen. „Einige Investoren sehen in der Renditeentwicklung bereits eine Chance, da davon auszugehen ist, dass in den anderen Assetklassen die Renditen sinken werden“, so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE. Interessant für Investoren wären Retailimmobilien mit hohem Anteil an Lebensmittelhändlern mit geringeren E-Commerce- Durchdringungen sowie mit Mixed-Use-Konzepten, möglichst außerhalb der großen Cities.