Der heimische Logistikmarkt wird von einer noch nie dagewesenen Dynamik gekennzeichnet. In den nächsten drei Jahren soll der Bestand um 20 Prozent wachsen, so Franz Kastner, Associate Director und Logistikexperte bei CBRE, der der unterstreicht, dass diese Flächen auch wirklich gebraucht werden. Der Hintergrund: der Großteil des Bestandes von 5,6 Millionen Quadratmeter entspricht nicht den modernen Anforderungen.
Zu den aktuellen Treibern am Logistikmarkt zählt Kastner allen voran den Onlinehandel, aber auch Effizienzsteigerung, Branchenwachstum (wie etwa im Lebensmittelhandel) sowie die Restrukturierung von Lieferketten. „Ein Teil der Neubauten ist aber auch notwendig, da nur rund die Hälfte der bestehenden Klasse-A-Flächen sind und damit den ESG Kriterien entsprechen“, so der CBRE-Logistikexperte.
In naher Zukunft werden also viele Nutzer von veralteten Bestandsflächen in neue Logistikflächen übersiedeln, was laut Kastner auch den hohen Anteil an spekulativ errichteten Flächen in den letzten und nächsten Monaten in Österreich erklärt. „Wir haben aktuell Anfragen nach beinahe 1 Million Quadratmeter Logistikflächen zur Miete, wobei das großflächige Angebot auch größere Gesuche mit sich bringt – bis 20.000 Quadratmeter und mehr“, sagt er.
Aufgrund des großen Flächenbedarfs und der Regulierung des Bodenverbrauchs setzen sich Logistikexperten sehr intensiv mit dem Thema ESG auseinander“, so Jörg Kreindl, Head of Industrial & Logistics EMEA bei CBRE.
„Obwohl Logistikimmobilien aktuell nur einen Bruchteil des aktuellen Bodenverbrauches ausmachen, ist es umso wichtiger, dass die Projekte den aktuellen ökologischen, sozialen und Compliance-Richtlinien entsprechen. Das ist nicht nur in vielen Fällen Voraussetzung für die notwendigen Genehmigungen, wir sehen auch ganz klar eine Korrelation mit Vermarktbarkeit, Miethöhen und Wert am Investmentmarkt“, so Kreindl.
Um sowohl die große Nachfrage der Zukunft abzudecken als auch die ESG Kriterien und restriktiven Raumordnungskonzepte zu erfüllen, wird aktuell an alternativen Lösungen gearbeitet: so könnten doppelgeschossige Logistikimmobilien oder Multi-Level-Gebäude Konzepte der Zukunft sein. Nachsatz: „Diese alternativen Konzepte sind aber nur Teil der Lösung, um die veraltete Bestandsstruktur in Österreich zu erneuern.“