IMMOunited

CBRE erwartet Erholung des deutschen Immobilienmarktes ab Mitte 2023

Zinsentwicklung und Konjunkturdynamik bleiben auch 2023 die zentralen Herausforderungen für den deutsche Immobilienmarkt, so der Immobiliendienstleister
Patrick Baldia
Frankfurt
Frankfurt
© David J. Engel

Trotz weiterhin hoher Zinsen und eines unsicheren makroökonomischen Umfelds erwartet der globale Immobiliendienstleister CBRE ab Mitte 2023 eine stetige Erholung des deutschen Immobilienmarkts. Bestimmende Themen werden sowohl die Umsetzung von ESG-Strategien als auch die Fortführung der digitalen Transformation sein, die die Immobiliennachfrage zwar verändern, aber auch zahlreiche Chancen für Investoren und Nutzer bieten werden. 

„2023 wird zunächst sicherlich kein einfaches Jahr am deutschen Immobilienmarkt – aber auch nicht so schlimm wie von einigen befürchtet. Der Beginn eines neuen Wirtschaftszyklus, den wir dieses Jahr vermutlich beobachten werden, bringt einerseits die Überprüfung bestehender Geschäftsmodelle auf Herz und Nieren, wird aber andererseits auch neue Chancen für innovative Ansätze bieten“, sagt Alexander von Erdély, CEO von CBRE in Deutschland.

„Die Perspektiven der deutschen Wirtschaft für 2023 haben sich zum Jahresauftakt merklich verbessert. Die Wirtschaftsleistung dürfte zwar etwas zurückgehen, ein schwerwiegender Einbruch ist aber nicht zu befürchten“, erklärt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. „Die Inflationsrate wird zwar auch im Verlauf des Jahres 2023 auf einem hohen Niveau bleiben, was mit weiterhin hohen Zinsen einher geht, der Höhepunkt dürfte jedoch überschritten sein. Außerdem stützen sowohl der äußerst robuste Arbeitsmarkt mit kräftigen Lohnsteigerungen als auch die im Rahmen der Energiekrise beschlossenen staatlichen Transferleistungen den privaten Konsum. Wir rechnen daher ab der Jahresmitte mit einer deutlichen Zunahme der Wachstumsdynamik.“

Die größten Herausforderungen für den deutschen Immobilieninvestmentmarkt bleiben 2023 unterschiedliche Preiserwartungen auf Käufer- und Verkäuferseite, die Furcht vor einer Rezession und die Verschärfung der Kreditvergabebedingungen. Angesichts der höheren Finanzierungskosten und gestiegenen Renditen bei Alternativanlagen werden die Preise in allen Anlageklassen unter Druck geraten. Die größten Abschläge werden bei Value-Add-Büro- und Einzelhandelsimmobilien erwartet. Dennoch bleibt Deutschland weiterhin einer der am bevorzugtesten Immobilienanlagemärkte weltweit. Ab Mitte 2023 ist eine Marktbelebung zu erwarten, wenn sich die Immobilienrenditen angesichts höherer Finanzierungskosten und gestiegenen Renditen bei Alternativanlagen auf einem neuen Niveau eingependelt haben werden.