Der österreichische Immobilien-Investmentmarkt hat im zweiten Quartal 2025 deutlich zugelegt. Das registrierte Investmentvolumen betrug 891 Mio. Euro – ein Plus von 40 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Im gesamten ersten Halbjahr wurden 1,26 Mrd. Euro investiert, womit der Rückstand zum Vorjahr ausgeglichen wurde. CBRE Austria begleitete Transaktionen in Höhe von etwa 250 Mio. Euro und kommt damit auf über ein Drittel Marktanteil.
Besonders aktiv zeigte sich der Markt in Wien. Dort wurden 1,04 Mrd. Euro investiert – das sind 83 % des gesamtösterreichischen Volumens und ein Zuwachs von 15 % gegenüber dem Vorjahr.
„Der österreichische Investmentmarkt hat sich im zweiten Quartal erfreulicherweise deutlich dynamischer gezeigt. Insbesondere die institutionellen Fonds sind bei angepassten Kaufpreisen verkaufsfreudiger – zudem registrieren wir bei frei finanzierten Wohnobjekten eine große Nachfrage auf Käuferseite.“—Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE.
Großtransaktionen über 100 Mio. Euro blieben selten. Eine Ausnahme war der Verkauf des Marriott-Hotels am Parkring, das von der S Immo AG an ein luxemburgisches Investorenkonsortium ging. Hotels machten dadurch 16 % des Halbjahresvolumens aus.
Die am stärksten gehandelte Assetklasse war Wohnen mit rund 650 Mio. Euro – das entspricht 52 % Marktanteil. Besonders Immobilienfonds haben viele Wohnobjekte verkauft. Das Ergebnis des Gesamtjahres 2024 (710 Mio. Euro) wurde damit fast schon zur Halbzeit erreicht.
Büroimmobilien folgen mit 215 Mio. Euro (17 %). Während institutionelle Verkäufer hier weiterhin mit Preisvorstellungen ringen, fanden hochwertige Objekte Käufer – etwa beim Verkauf des „QBC 3“ beim Wiener Hauptbahnhof. Größere Büro-Deals bleiben jedoch schwierig umzusetzen.
In den Bereichen Logistik und Einzelhandel fehlten im ersten Halbjahr größere Verkäufe. Gefragt waren vor allem kleinere Bestandsobjekte in der Logistik sowie Fachmarktzentren mit Lebensmittelankern. Für die zweite Jahreshälfte wird mit mehr Volumen gerechnet.
78 % der Käufer kamen aus Österreich. Internationale Investoren kehren mit einem Marktanteil von 22 % langsam zurück. Davon entfiel ein Großteil auf den Marriott-Deal. Deutsche Kapitalgeber sind mit nur 5 % weiterhin wenig aktiv.
„Trotz der allgemeinen Wirtschaftslage belegen die Halbjahresergebnisse die steigende Verkaufs- und Ankaufsbereitschaft auf dem österreichischen Investmentmarkt.“—Marc Steinke, Head of Research bei CBRE.
Er ergänzt: „Für Büro ist die Bruttoanfangsrendite für Top-Produkte im zweiten Quartal auf 4,75 % gesunken, ein Rückgang um 50 Basispunkte zum Vorjahr. Wohnen liegt bei 4,20 %, Einzelhandel in Geschäftsstraßen bleibt stabil bei 4,70 %. Logistik liegt bei 5,00 %, Fachmarktzentren bei 5,60 % und Hotels mit Pachtverträgen bei 5,30 %.“