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CBRE-Studie: ESG-Kriterien beeinflussen Wert von Immobilien und Entscheidungsfindung

Eine aktuelle globale Umfrage vom international führenden Immobiliendienstleister CBRE zeigt, wie der intensive Fokus von Unternehmen auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG) ihre Immobilienentscheidungen und -strategien beeinflusst
Patrick Baldia
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© khanchit - stock.adobe.com

Unternehmen legen bei ihren Entscheidungen über die Anmietung oder den Kauf von Immobilien großen Wert auf Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Faktoren (ESG-Faktoren), wobei viele Unternehmen Green-Building-Zertifizierungen und Funktionen zur Senkung des Energieverbrauchs oder zur Erzeugung erneuerbarer Energien am wichtigsten einstufen, so das Ergebnis der internationalen CBRE-Umfrage.

Die Anfang März veröffentlichte Studie untersucht die Antworten von mehr als 500 Immobilienfachleuten weltweit, die im Herbst 2022 befragt wurden. Insgesamt gaben mehr als zwei Drittel der Befragten an, dass ihre Unternehmen den Fokus auf ESG im Jahr 2022 intensiviert haben und die primäre ESG-Überlegung für ihre Immobilien die Reduktion von Energieverbrauch und CO2 Emissionen ist.

Umweltaspekte beeinflussen die Attraktivität von Gebäuden und Transaktionen

Angesichts steigender Energiekosten und staatlicher Vorschriften sind Unternehmen bereit, einen Aufpreis für Immobilien zu zahlen, vorausgesetzt diese entsprechen den aktuellen Standards bei der Erzeugung erneuerbarer Energien vor Ort (58 Prozent) oder bei intelligenten Technologien zur Überwachung und Anpassung des Energieverbrauchs (53 Prozent), um den Energieverbrauch und die CO2 Emissionen zu senken.

Tatsächlich gaben 84 Prozent der Befragten an, dass sie gezielt nach Immobilien mit energiesparenden Kriterien suchen – und fast die Hälfte würde entweder einen Preisnachlass in Anspruch nehmen oder sogar vom Kaufvertrag zurücktreten, wenn ein Gebäude nicht über diese Kriterien verfügt.

Ebenso wichtig ist für die Immobilienfachleute die Zertifizierung von Green Buildings, wie z.B. durch das Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) oder verschiedene vom Green Building Council verwaltete Zertifizierungen. 45 Prozent der Befragten würden einen Aufpreis zahlen, um ein zertifiziertes Gebäude zu mieten oder zu kaufen, und ein Drittel würde entweder einen Preisnachlass einfordern oder ganz ablehnen, wenn das Gebäude nicht zertifiziert ist.

"Die Stimme unserer Kunden zu diesem Thema ist eindeutig", sagte Matt Werner, Global President of Client Care bei CBRE. "Die Reduktion von Emissionen steht für unsere Kunden im Vordergrund und man sieht, dass sich ESG-Ziele auf alle Aspekte der Entscheidungsfindung im Immobilienbereich auswirken.

Dazu kann die Bereitstellung von Räumen gehören, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbessern, die Verringerung des Ressourcenverbrauchs im Gebäudebetrieb oder Investitionen in erneuerbare Energien oder Effizienz. Wir gehen davon aus, dass die am meisten nachgefragten Immobilien Unternehmen dabei helfen werden, ihre ökologischen und sozialen Ziele zu erreichen".

Die Umfrage berücksichtigt die Sicht von Investoren und Nutzern von Gewerbeimmobilien in den USA, Asien-Pazifik, Großbritannien und Europa. Viele Umfrageteilnehmer haben Niederlassungen in mehreren Regionen. Die Umfrage ergab überwiegend geringe regionale Unterschiede bei den von Unternehmen priorisierten ESG-Initiativen, ihren Beweggründen für die Verfolgung von ESG-Zielen und die Herausforderungen, die bei der Erreichung dieser Ziele sehen.

Bereitschaft, für soziale Kriterien zu bezahlen

Die Toleranz für lange Pendelzeiten hat bei den Arbeitnehmern in den letzten Jahren deutlich abgenommen. 82 Prozent der Befragten nannten den bequemen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln als das soziale Merkmal, das ihr Interesse an einem bestimmten Gebäude am stärksten beeinflusst, denn ein einfacheres Pendeln wird mit einem gesteigerten Wohlbefinden der Mitarbeiter verbunden.

Die Unternehmen legen auch mehr Wert auf Gebäude, die die geistige und körperliche Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern. So gaben die Befragten beispielsweise an, dass Gebäude, die es den Mitarbeitern erleichtern, mit dem Fahrrad zu fahren oder zu Fuß zu gehen (66 Prozent) und ein integratives Design haben, das den Bedürfnissen aller Mitarbeiter gerecht wird (58 Prozent), attraktiver sind als Gebäude, die diese Merkmale nicht aufweisen.