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Chinas große Staatsbanken senken Zinsen für manche Immobilienkredite

Zentralbank und Finanzaufsicht hatten zuletzt mehrere Maßnahmen zur Stützung des angeschlagenen Immobilienmarkts angekündigt
Patrick Baldia
Peking
Peking
© Sean Pavone 2015 | Chinas Immobilienmarkt war jahrelang wichtiger Wachstumsmotor. Doch inzwischen taumelt die Branche von einer Krise in die nächste

Chinesische Staatsbanken stützen den angeschlagenen Immobilienmarkt mit einer Zinssenkung für bestimmte Hypothekenkredite. Von der Maßnahme profitieren Kreditnehmer, die sich mit dem geliehenen Geld ihren ersten Immobilienkauf finanzieren, wie vier der großen staatlichen Institute am Donnerstag mitteilten. Für diese Gläubiger werde der Zinssatz auf das Niveau gesenkt, das zu dem Zeitpunkt galt, als sie ihr Haus oder ihre Wohnung gekauft haben.

Chinas Immobilienmarkt war jahrelang wichtiger Wachstumsmotor. Doch inzwischen taumelt die Branche von einer Krise in die nächste. Der Häusermarkt lahmt, und Zahlungsausfälle bei großen Bauunternehmen schüren Sorgen vor Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft der Volksrepublik.

Die Senkung der Zinsen dürfte den Druck auf die Gewinnmargen der Banken erhöhen, von denen die Führung in Peking gleichzeitig mehr Anstrengungen zur Ankurbelung der Konjunktur erwartet. Zentralbank und Finanzaufsicht hatten unlängst mehrere Maßnahmen zur Stützung des angeschlagenen Immobilienmarkts angekündigt. Die zum 25. September greifende Zinssenkung gaben nun die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), die China Construction Bank, die Agricultural Bank of China und die Bank of China in getrennten Erklärungen bekannt.

Chinas Hypothekenkredite summierten sich Ende Juni auf insgesamt 38,6 Billionen Yuan (4,9 Billionen Euro). Das entspricht rund 17 Prozent des gesamten Kreditbestands der Banken. Nach einer Schätzung des Brokers CICC machen Kredite für Erstkäufer von Immobilien bis zu 90 Prozent aller ausstehenden Hypothekenkredite aus. (apa)