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Christoph Gröner stellt Insolvenzantrag für seine Gröner Group GmbH

Zuvor hatte bereits ein Gläubiger einen Antrag gestellt, wie aus einem Eintrag auf dem Portal www.insovenzbekanntmachungen.de hervorgeht.
Michael Neubauer
Christoph Gröner stellt Insolvenzantrag für seine Gröner Group GmbH
„Noch im September 2024 bin ich fest davon ausgegangen, dass wir mit der Vernunft der Investoren und Gläubiger, aber auch mit dem Verantwortungsbewusstsein von Medien rechnen dürfen. Diese Einschätzung hat sich als falsch erwiesen
© Milagros Martinez-Flener

Drei Wochen ist es her, dass der Immobilienentwickler alle Insolvenzanträge gegen seine Firmen für beendet erklärte. Nun hat er selber einen gestellt. Das Amtsgericht Leipzig bestellte daraufhin am vergangenen Mittwoch den Berliner Juristen Philipp Hackländer aus der Kanzlei White & Case als vorläufigen Insolvenzverwalter, berichtet das deutsche Handelsblatt.

In einer Stellungnahme auf der Unternehmenswebsite gibt Christoph Gröner den Medien Schuld an der Misere. „Noch im September 2024 bin ich fest davon ausgegangen, dass wir mit der Vernunft der Investoren und Gläubiger, aber auch mit dem Verantwortungsbewusstsein von Medien rechnen dürfen. Diese Einschätzung hat sich als falsch erwiesen, sodass ich in meiner Aussage „Insolvenz ist für mich keine Option“ eines Besseren belehrt wurde. Ich bedauere diese Entwicklung sehr.“

So heißt es auf der Unternehmenswebsite weiter: „Die Gröner Group GmbH hat in den letzten Jahren die Funktion des Geldgebers für eine Reihe von Projekten in Zusammenarbeit mit Investoren und Risikokapitalgebern eingenommen. Daneben hält die Gröner Group GmbH Beteiligungen an wenigen Gesellschaften. Aufgrund der dramatischen Entwicklungen am deutschen Immobilienmarkt seit 2021, sah sich die Geschäftsleitung gezwungen, mit Geschäftspartnern für bestehende Forderungen Stundungsvereinbarungen zu treffen, die der Gröner Group GmbH ermöglichen sollten, bis zu einer Stabilisierung des Immobilienmarktes Zahlungsverpflichtungen sukzessive und aus Transaktionen und Verkäufen zu erfüllen.

Bis Ende Oktober 2024 ist es gelungen, so trotz hartnäckig kreditschädigender Berichterstattungen über die Gröner Group GmbH und deren Geschäftsführer, die Geschäftspartner davon zu überzeugen, in die Gröner Group GmbH und deren Erfüllung aller Zahlungsverpflichtungen zu vertrauen. Die gleichwohl andauernde negative und in Teilen grob falsche Berichterstattung sowohl etablierter wie auch eher boulevardesker Wirtschaftsmedien erschwerte nicht nur die Aufrechterhaltung des dringend benötigten Vertrauens, sie zerstörte dies auch nachhaltig. Die Geschäftsleitung der Gröner Group GmbH hat daher für die Gröner Group GmbH Insolvenzantrag beim Amtsgericht Leipzig gestellt.

Die Gröner Group GmbH sowie deren Beteiligungen sind nicht Teil des operativen Geschäfts der Gröner Unternehmensgruppe. Die Gröner Group GmbH verfügt darüber hinaus über keine wesentlichen Beteiligungen an Gesellschaften, die Projekte entwickeln bzw. Bauprojekte ausführen. Das operative Geschäft der Gröner Unternehmensgruppe wird also unverändert fortgeführt. Laufende Bauprojekte sind von der Insolvenz nicht betroffen.“