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City-Ikea

IKEA eröffnet 2021 in Wien das innovativste Einrichtungshaus, das es aktuell gibt. Entwickelt wurde das Gebäude gemeinsam mit dem Wiener Architekturbüro querkraft architekten.
Amelie Miller

IKEA eröffnet 2021 in Wien das innovativste Einrichtungshaus, das es aktuell in der IKEA Welt gibt. Es wird einen positiven Beitrag zum Mikroklima leisten, autofrei sein und völlig neue Wege beschreiten. Entwickelt wurde das auffällige Gebäude gemeinsam mit dem Wiener Architekturbüro querkraft architekten. Die Hochbauarbeiten haben bereits begonnen. Bei einer Pressekonferenz stellten das IKEA Team um Geschäftsführer Alpaslan Deliloglu und querkraft Architekt Jakob Dunkl das Projekt der Öffentlichkeit vor.

Ein Park auf 30 Metern Höhe

Das Einrichtungshaus am Westbahnhof ist das innovativste und außergewöhnlichste Haus, das IKEA jemals geplant hat: Mit insgesamt 160 Bäumen an allen vier Fassadenseiten und auf dem Dach sticht es nicht nur optisch heraus. Die Bepflanzung wird nach den Worten von Architekt Jakob Dunkl einen deutlichen, positiven Einfluss auf das Mikroklima in der Umgebung haben, sowohl in punkto Temperatur, als auch bezüglich der Luftfeuchtigkeit.

Das Gebäudekonzept soll zum Kommen und Verweilen einladen – im Inneren und auch auf der Dachterrasse. Diese bietet einen herrlichen Blick über Wien und wird neben einem gastronomischen Angebot auch öffentlich und ohne Konsumzwang zugänglich sein. Das siebengeschossige Gebäude wird auf insgesamt fünf Ebenen ein vollwertiges IKEA Einrichtungshaus beherbergen. 250 Mitarbeiter sind für die Kunden da. Ein ansprechendes Food-Angebot bringt modernes und gesundes schwedisches Flair. An der Mariahilferstraße ziehen vier Geschäfte, die es früher schon an diesem Standort gab, mit ein: „Das belebt die Fassadenseite und sorgt für Abwechslung“, beschreibt Projektleiterin Sandra Sindler-Larsson: „In die oberen beiden Etagen kommt ein cooles Hostel.“ Der Beherbergungsbetrieb der Accor-Marke JO&JOE macht damit seinen ersten Schritt nach Österreich.

Außergewöhnliches Konzept

IKEA am Westbahnhof soll DER Treffpunkt in Wien werden – erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß. Autos sind an diesem Standort nicht vorgesehen, es wird keine Parkplätze geben. Das außergewöhnliche architektonische Konzept macht eine ganz neue Form der Sortimentspräsentation möglich, in der technische Möglichkeiten, aber auch Licht und Sound eine wichtige Rolle spielen. Noch gibt es dazu keine Details, die Feinplanungen haben gerade erst begonnen.

„Grid“ lässt Arkade entstehen

Architektonisch basiert das Gebäude auf einem sogenannten „Grid“, einem Rahmen, der von seiner Idee her an ein Regal erinnert und der vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zulässt. Er schafft, so Jakob Dunkl, Raum an der Fassade, ist flexibel, macht das Haus lebendig und auch das Dach gut nutzbar, u. a. für eine Photovoltaikanlage und für die Beschattung. „Extensions“, die mit ihren Glasflächen die Außenseite der Fassade begrenzen, sorgen für Besonderheit, Flexibilität, Sichtbarkeit und Transparenz, beschreibt der Architekt. Die Tatsache, dass durch den „Grid“ die Fassade an der Mariahilferstraße um mehrere Meter zurückrückt, schafft eine luftige Arkade. In ihr sind ein paar Geschäfte angesiedelt.

Alle sogenannten „dienenden Elemente“ des Gebäudes (Technik, Aufzüge, Treppen) befinden sich im Grid: „Das schafft“, so Dunkl, „völlige Nutzungsfreiheit im Inneren und damit höchstmögliche Flexibilität, auch für zukünftige Entwicklungen, von denen wir jetzt noch gar nichts wissen.“ Zentrale Rolltreppen verbinden die Ebenen und verknüpfen IKEA und Hostel offen und unkompliziert. Auch der Zugang zur Dachterrasse ist sehr einfach. „Die Kunden entscheiden selbst, wie schnell sie sich durch das Haus bewegen möchten“, so Sindler-Larsson: „Wir arbeiten an Lösungen, die für alle perfekt sind.“

Anlieferung innen via Drehscheibe

Eine technische Besonderheit hat sich das Team für die Warenanlieferung einfallen lassen: Diese erfolgt, um so wenig Lärm wie möglich zu verursachen, im Inneren des Gebäudes. Die einfahrenden LKW werden auf einer Drehscheibe gedreht und dann entladen, bevor sie das Haus wieder verlassen.

Das ganze Gebäude wird übrigens BREEAM zertifiziert. BREEAM ist das weltweit erste System zur Nachhaltigkeitsbewertung für die gebaute Umwelt und wurde 1990 in Großbritannien entwickelt. Projekte werden anhand von 44 sogenannten Kriteriensteckbriefen in neun Themenfeldern bewertet.